Ein Drehbuch? Robin Williams spielte einfach, wie er wollte

Wenn man eine Idee hat, einfach mal machen. Klar, das ist nicht immer so leicht. Bei der Arbeit etwa gibt es Regeln, Entscheidungen müssen abgestimmt, Erwartungen der Kollegen berücksichtigt werden. Robin Williams hatte es sogar noch schwerer, der Schauspieler musste sich an ein festes Drehbuch mit klaren Handlungsanweisungen halten. War ihm aber wurscht. Ganz im Sinne der Kunst. So hat es nun Ethan Hawke erzählt, Kollege des 2014 verstorbenen Hollywoodstars.

Hawke erinnerte sich in einem Interview mit der »Vanity Fair«  an die Dreharbeiten zum Film »Der Club der toten Dichter«. Darin spielte Williams den Lehrer John Keating, Hawke verkörperte seinen Schüler Todd Anderson – und lernte auch als Schauspieler von ihm.

Am Set habe er beobachtet, wie Regisseur Peter Weir mit Williams angeleitet habe. »Das war nicht leicht, denn Robin war ein komödiantisches Genie. Aber dramatisches Schauspiel war zu dieser Zeit Neuland für ihn«, sagte Hawke. Williams machte dann sein Ding.

»Robin Williams hielt sich nicht an das Drehbuch«, sagte Hawke. »Ich wusste nicht, dass das möglich ist. Wenn er eine Idee hatte, hat er sie einfach umgesetzt. Er hat nicht um Erlaubnis gefragt.« Das habe ihm eine vollkommen neue Welt eröffnet, so Hawke. Und Regisseur Weir habe das auch gefallen: »Solange wir immer noch die gleichen Ziele erreichten, die im Drehbuch standen.«

Trotz ihrer unterschiedlichen Arbeitsweise hätten Williams und Weir sich viel Respekt entgegengebracht. »Sie haben sich nicht gegenseitig verurteilt oder sich dem anderen widersetzt«, sagte Hawke: »Sie haben miteinander gearbeitet.« Das habe dem Film geholfen, so Hawke: »Die kollektive Vorstellungskraft kann sehr, sehr mächtig werden, weil der Film größer wird als die Sichtweise einer einzelnen Person. Er enthält mehrere Perspektiven.«

Das brachte dem »Club der toten Dichter«, der von der Kraft von Poesie und Kultur handelt, vier Oscarnominierungen ein. Williams wurde als bester Hauptdarsteller für den Preis nominiert, gewann ihn damals aber nicht. 1998 erhielt er den Oscar als bester Nebendarsteller für seinen Auftritt im Film »Good Will Hunting«.

O Captain! My Captain! Was hat dieser Film mit uns gemacht? Robin Williams’ »Club der toten Dichter« verfiel eine ganze Schüler-Generation. Mehr dazu lesen Sie hier.

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