In Köln haben Tausende Menschen für die Freilassung des inhaftierten PKK-Gründers Abdullah Öcalan demonstriert. Nach Angaben der Polizei nahmen mehrere Tausend Menschen an dem Zug durch die Innenstadt teil, angemeldet waren rund 15.000. Die Demonstration begann später als geplant und setzte sich erst am Mittag in Bewegung. Zum Abschluss versammelten sich die Teilnehmer zu einer Kundgebung an der Deutzer Werft.
Während des Aufzugs zündeten einzelne Demonstrierende Bengalos und Böller. Die Polizei leitete daraufhin mehrere Verfahren ein, sprach aber von einem insgesamt friedlichen Verlauf. Festnahmen gab es nicht.
Auf Transparenten und in Reden forderten die Teilnehmer die Freilassung Öcalans, der seit 1999 auf der türkischen Gefängnisinsel İmralı inhaftiert ist. Viele bezeichneten ihn als Symbolfigur für den kurdischen Freiheitskampf.
Das PKK-nahe Nachrichtenportal ANF schrieb, ein gerechter Frieden in der Türkei sei nur möglich, wenn Öcalan freikomme und alle relevanten Akteure an Gesprächen beteiligt würden. Trotz des erklärten Rückzugs der PKK-Kämpfer aus der Türkei und der symbolischen Niederlegung der Waffen im Sommer sei der PKK-Chef auch nach 26 Jahren weiter in Haft.
Die PKK hatte im Mai ihre Auflösung angekündigt. Ein Schritt, der auf einen Aufruf Öcalans zurückging. Die kurdische Arbeiterpartei gilt in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation. Sie wurde 1978 von Abdullah Öcalan gegründet und kämpfte jahrzehntelang mit Waffengewalt für einen unabhängigen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Bei dem Konflikt kamen Zehntausende Menschen ums Leben.