Panne bei Regierungsflieger – Wadephul reist mit Hindernissen

Noch am Freitagmorgen schien die Reise in trockenen Tüchern zu sein. In der Bundespressekonferenz in Berlin wurde den Journalisten offiziell mitgeteilt, dass Bundesaußenminister Johann Wadephul am Samstagmittag zu einer Reise nach Südamerika und Kanada aufbricht.

Doch Freitagnacht hat sich zumindest die Reise für einen Teil der Begleitung erledigt. Weil die Regierungsmaschine defekt ist, musste der Flug ab Hamburg abgespeckt werden.

Konkret: Die in diesen Fällen übliche Begleitung durch eine Gruppe von Medienvertretern auf der Maschine der Flugbereitschaft entfällt. Auch der SPIEGEL war Teil der Journalistengruppe und wurde entsprechend noch am Abend über die neue Lage informiert.

Ursprünglich sollten die Journalistinnen und Journalisten mit einer A 350 der Luftwaffe gegen Samstagmittag von der Hansestadt aus zusammen mit dem Minister und seiner Begleitung zunächst nach Barranquilla in Kolumbien fliegen. Wie der SPIEGEL am Samstag erfuhr, war am Airbus A 350 jedoch die Enteisungsanlage defekt, die Maschine wurde gegroundet.

Nach seiner Ankunft in Kolumbien wollte Wadephul anschließend in der Stadt Santa Marta an einem gemeinsamen Gipfel der EU und der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (Celac) teilnehmen.

Eigentlich sollte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu diesem Treffen fliegen, sagte jedoch ab. Vizeregierungssprecher Sebastian Hille hatte dies am Freitagmittag damit begründet, dass viele südamerikanische Staaten bei dem Gipfel nicht durch ihre Staats- und Regierungschefs vertreten seien.

Wadephul soll mit ziviler Maschine nach Kolumbien

Wadephuls Reiseplan sah vor, von Kolumbien nach Bolivien weiterzureisen, wo an diesem Samstag der neue christdemokratische Präsident Rodrigo Paz sein Amt antritt.

Letzte Reisestation Wadephuls wäre Kanada, wo der CDU-Politiker ab Dienstag an einem Außenministertreffen der G7-Staatengruppe im Gebiet der Niagarafälle teilnehmen will.

Wie zu erfahren war, will Wadephul wohl versuchen, mit einer zivilen Maschine nach Kolumbien zu fliegen. Eine kleinere Global-Maschine der Flugbereitschaft soll ihm dann folgen und die weiteren Termine seiner ursprünglichen Reise mit entsprechend kleinerer Begleitung ermöglichen. Ob dies am Ende so möglich sein wird, war am Freitagabend unklar.

Wegen defekter Regierungsflieger mussten in der Vergangenheit schon mehrmals Kanzler und Kabinettsmitglieder ihre Reisepläne ändern.

Verwandte Artikel

Next Post