Die deutsche Turnrekordmeisterin Elisabeth Seitz beendet ihre Karriere. Das gab die 31-Jährige unter Tränen unmittelbar vor dem Mehrkampffinale bei den Europameisterschaften in Leipzig bekannt.
»Die Idee war, hier zu turnen und dann zu sagen, das war's. Jetzt sage ich aber trotzdem, dass ich hiermit meine Karriere beende«, sagte sie mit brüchiger Stimme und gab bekannt: »Wir freuen uns, Eltern zu werden.«
Die Stuttgarterin turnte bereits 2009 im Alter von 15 Jahren bei den Weltmeisterschaften in London, 2011 sicherte sie sich bei der EM in Berlin im Mehrkampf Silber. Insgesamt gewann die Stufenbarrenspezialistin vier EM- sowie eine WM-Medaille und nahm an drei Olympischen Spielen teil. Mit 26 Meistertiteln ist sie Rekordtitelträgerin im deutschen Frauenturnen.
»Eine Reise voller Höhen und Tiefen«
»Ich bin so wahnsinnig dankbar«, sagte Seitz. »Es war eine Reise voller Höhen und Tiefen, voller Träume, harter Arbeit, Tränen und unendlicher Leidenschaft.« Nun beginne »ein neues Kapitel und ich blicke mit Vorfreude und Spannung in die Zukunft«.
»Danke für deine einzigartige Karriere«, schrieb der Deutsche Turnerbund (DTB) bei Instagram .
Seitz gehörte auch zu den Turnerinnen, die zuletzt die Missstände in ihrem Sport öffentlich anprangerten und den DTB zum Handeln aufforderten. Der SPIEGEL berichtete, hier erfahren Sie mehr zum Thema.
In den vergangenen Jahren war Seitz immer wieder von Verletzungen ausgebremst worden. Die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris verpasste sie, nachdem sie sich 2023 die Achillessehne gerissen hatte. Auch die Europameisterschaft im vorigen Jahr in Rimini fand ohne sie statt.
Auf die Heim-EM in Leipzig musste Seitz wegen einer Schultersehnenverletzung verzichten. Sie wolle die Blessur ohne Operation auskurieren. »Mein Fokus liegt jetzt voll darauf, meine Schulter wieder aufzubauen, um langfristig gesund zu sein«, hatte Seitz vor der EM erklärt und angekündigt, im April über die Fortsetzung ihrer Karriere zu entscheiden.
Elisabeth Seitz: »Ich bin so wahnsinnig dankbar«
Foto: Frank Hammerschmidt / dpa