Borussia Mönchengladbach klettert weiter mit großen Schritten aus dem Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. Eine Woche nach dem 4:0-Befreiungsschlag gegen den FC St. Pauli feierte die Elf von Trainer Eugen Polanski den zweiten Erfolg in Serie und gewann das Rheinderby gegen den 1. FC Köln zuhause 3:1 (1:0).
»Das wichtigste Spiel des Jahres«, zumindest in den Augen der Fans: Schon im Vorfeld hatte Polanski den Stellenwert des Duells mit den stark gestarteten Kölnern hervorgehoben. Dabei waren die Gäste aus der Domstadt zu Beginn etwas aktiver, eine erste gute Chance von Marius Bülter konnte Borussia-Keeper Moritz Nicolas allerdings zur Ecke abwehren (10. Minute).
Umgekehrt lauerte Gladbach vornehmlich auf Gegenstöße. Im Sturmzentrum galt das Vertrauen dem zuletzt formstarken Haris Tabakovic, der seine Mittelstürmerqualitäten erstmals andeutete, als er eine Flanke von Philipp Sander noch gefährlich aufs Tor von Marvin Schwäbe lenkte (16.).
Schwäbe pariert Elfmeter, trotzdem Pausenrückstand
In unmittelbare Gefahr geriet das Kölner Tor allerdings erst, nachdem sich der Videoassistent bei Schiedsrichter Deniz Aytekin meldete: Ein Rempler von Kristoffer Lund gegen Franck Honorat wurde nach Ansicht der TV-Bilder für strafstoßwürdig erklärt. Tabakovics Elfmeter kratzte Keeper Marvin Schwäbe noch aus dem unteren Eck, die folgende Ecke aber brachte Gladbach in Führung: Die Kölner bekamen die Szene mehrmals nicht sauber geklärt, Sander drosch den Ball ins Tor (45.+2).
Nach der Pause veränderte Kölns Trainer Lukas Kwasniok das Personal in der Offensive, nahm Bald-Nationalspieler und Ex-Gladbacher Said El Mala runter und brachte Ragnar Ache als Stoßstürmer. Der entscheidende Akteur aber blieb der unglückliche Lund: Diesmal bekam der Kölner Abwehrspieler einen Ball an die Hand, diesmal trat Kevin Diks an und verwandelte (62.).
Jegliche Kölner Comeback-Pläne machte Tabakovic mit dem 3:0 zunichte, der nach Vorarbeit von Honorat nur noch einschieben musste (64.). Ein Lattentreffer von Jakub Kaminski (65.) und ein sehenswertes Abseitstor von Luca Waldschmidt (88.) passten zu einem Tag, an dem Köln trotz guter Spielanlage vor dem Tor wenig gelang. Dass Waldschmidt per Strafstoß doch noch zum 1:3 kam (90.+1), lag auch daran, dass Ache im Duell mit Lukas Ullrich leicht zu Boden ging.
Gladbach verbessert sich durch den Erfolg auf den zwölften Tabellenplatz. Der Rückstand auf die neuntplatzierten Kölner beträgt fünf Punkte.