Die deutsche Skirennfahrerin Emma Aicher ist beim Slalom von Courchevel Dritte geworden und hat damit den zweiten Podesterfolg innerhalb von drei Tagen im Weltcup gefeiert. Die 22-Jährige musste sich bei dem Flutlichtrennen in Frankreich nur der überragenden Siegerin Mikaela Shiffrin aus den USA und Weltmeisterin Camille Rast (Schweiz) geschlagen geben.
Ihre deutsche Teamkollegin Lena Dürr ging als Drittplatzierte nach dem ersten Lauf in den finalen Durchgang, schied dann aber wegen eines Fahrfehlers aus. Dürr (34) kassierte nach einem zweiten Platz zuletzt in Copper Mountain wieder einen kleinen Dämpfer, als sie einfädelte und ausschied.
Shiffrin in anderer Liga
Eine alles überragende Vorstellung zeigte einmal mehr Shiffrin, die nun schon bei 105 Siegen im Weltcup steht, allein 68 davon im Slalom. Zur Einordnung: Sie hat damit allein in dieser Disziplin mehr Rennen gewonnen als der langjährige Weltcup-Dominator Marcel Hirscher aus Österreich in allen Disziplinen zusammen (67).
In Courchevel hatte sie mehr als eineinhalb Sekunden Vorsprung auf Rast, Aicher war 1,71 Sekunden langsamer als der US-Star.
Aicher: »Ich bin einfach gefahren«
Aicher verblüfft indes weiter: Die größte deutsche Hoffnungsträgerin hatte erst am Samstag die Abfahrt von St. Moritz vor US-Superstar Lindsey Vonn gewonnen, einen Tag später stürzte sie im Super-G. Nun schaffte sie einen erneuten Coup im Torlauf. »Ich bin einfach gefahren«, sagte Aicher gewohnt trocken am ARD-Interview. »Skifahren geht in die richtige Richtung jetzt gerade, ich bin einfach zufrieden damit.«
Auch Ex-Ski-Ass würdigte die Leistung der jungen Skifahrerin: »Ich muss vor dieser Frau immer wieder den Hut ziehen«. Aicher steht nun bei drei Podiumserfolgen in diesem Olympia-Winter. »Sensationell«, meinte Neureuther. Aicher kündigte an, sich auch nun nicht ausruhen zu wollen, sondern am kommenden Wochenende schon wieder bei Speed-Events in Val d'Isère an den Start zu gehen.
Die drei Schnellsten beim Slalom in Courchevel
Foto: Giovanni Auletta / AP