Das Bundesfinanzministerium muss den geplanten Verkauf zweier Gedenkmünzen stoppen. Hintergrund sei der zuletzt rasant gestiegene Silberpreis, der den Verkauf zu einem Verlustgeschäft machen würde, wie es heißt. Zuerst hatte die »Financial Times« darüber berichtet.
»Infolge des starken Anstiegs des Silberpreises liegt der Materialwert der deutschen 20-Euro- beziehungsweise 25-Euro-Silbermünzen zwischenzeitlich deutlich über dem jeweiligen Nennwert«, so das Ministerium. »Die Neuausgabe entsprechender Münzen ist unter diesen Umständen nicht möglich.«
Einfacher gesagt: Durch den Silberboom lohnt sich die Ausgabe der Münzen derzeit nicht mehr und wäre für die Bundesrepublik ein deutliches Verlustgeschäft.
Silbermünze mit Elefant Tuffi
Deshalb werde die Ausgabe der 25-Euro-Sammlermünze »Heilige Drei Könige« als auch der Sammlermünze »125 Jahre Wuppertaler Schwebebahn« vorerst gestoppt, wie es heißt.
Die Wuppertal-Münze sollte ursprünglich im kommenden Jahr erscheinen, wenn die Schwebebahn den 125. Jahrestag ihrer Inbetriebnahme feiert. Die bereits vorgestellte Münze zeigte nicht nur einen Bundesadler, umrahmt von Sternen, sondern auch eine farbige Darstellung der weltbekannten Bahn – sowie klein und am Münzenrand den Elefanten Tuffi, der 1950 aus dieser stürzte.
Edelmetalle ziehen nicht nur Räuber und Sparer an
Laut »Financial Times« ist der Silberpreis seit Jahresbeginn um etwa 60 Prozent gestiegen. Damit ist der Anstieg zwar weniger drastisch als bei Gold, aber immer noch beträchtlich.
Die beiden Edelmetalle gelten seit Jahren als krisenfeste Anlage und werden entsprechend der unsicheren Weltlage immer teurer. Der Boom zieht nicht nur Goldräuber und Sparer an, sondern auch Spekulanten.
Ob die Münzen später oder gar nicht mehr erscheinen, ist laut Finanzministerium bislang nicht entschieden. In gehobenem Ministerialdeutsch heißt es: »Handlungsoptionen für eine spätere Ausgabe der Münzen – gegebenenfalls mit angepassten Parametern – werden derzeit geprüft.«
Die britische Wirtschaftspresse legt den deutschen Münzexperten bereits einen billigen Trick nahe, den bereits der römische Kaiser Nero genutzt habe: in schlechten Zeiten den Silberanteil einfach zu senken.