Der chinesische Autobauer BYD hat im dritten Quartal erneut den harten Wettbewerb auf dem Heimatmarkt zu spüren bekommen. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich um gut drei Prozent auf knapp 195 Milliarden Yuan (23,6 Milliarden Euro), das teilte das Unternehmen mit.
Der Gewinn sackte noch viel deutlicher um fast ein Drittel auf 7,8 Milliarden Yuan ab. Während heimische Rivalen wie Geely und Chongqing Changan Automobile ein Wachstum der Elektroauto-Verkäufe vermelden konnten, waren diese bei BYD im Quartal um knapp zwei Prozent auf 1,15 Millionen Elektroautos und Plug-in-Hybride zurückgegangen.
Kampf um den Absatz in China
In der Volksrepublik herrscht ein rabiater Preiskampf um die Gunst der Autokäufer. Der E-Auto-Markt dort wächst rasant. Elektroautos sind anders als in Europa vorwiegend in den günstigeren Marktsegmenten stark im Kommen.
2023 hatte BYD den Wolfsburger Volkswagen-Konzern als E-Auto-Marktführer in China abgelöst. Im September hatte BYD dann laut Zahlen des chinesischen Herstellerverbands CAAM erstmals seit langer Zeit den Status als Marktführer im größten Automarkt der Welt an den südchinesischen VW-Partner SAIC verloren.
Steigende Verkäufe in Europa und Lateinamerika
Analysten sehen in dem langsameren Verkaufstempo bei BYD in China hauptsächlich ein Bemühen, die Händlervorräte zu reduzieren, bevor der Konzern neue Modelle auf den Markt bringt. Außerhalb Chinas schwollen die Verkäufe auch dank höherer Nachfrage in Europa und Lateinamerika deutlich an, wenn auch auf noch niedrigem Niveau.
Auch deutsche Verbraucherinnen und Verbraucher gewöhnen sich offenbar an den Gedanken, in Zukunft auch chinesische Autos zu fahren. 42 Prozent der Deutschen würden den Kauf eines chinesischen Fahrzeugs in Betracht ziehen, das ergab eine Umfrage des Automarktplatzes Carwow unter mehr als 1400 Nutzern kurz vor der Automesse IAA Mobility, über die der SPIEGEL im September berichtete. Bei der letzten Befragung vor zwei Jahren waren erst 36 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten offen für ein chinesisches Auto.
Ob VW oder Mercedes: Die Geschäftszahlen der deutschen Autoriesen klingen verheerend. Wo die Probleme liegen und wann es besser werden könnte, lesen Sie in diesem Überblick.