Hilft Kollagen wirklich gegen Falten im Gesicht?

Geht es Ihnen wie mir? Die glatte Haut von einst ist perdu. Runzeln, Falten und Furchen verleihen meinem Gesicht einzigartige Charakterzüge, aber ich gebe zu: Auf diese Merkmale meiner Lebenserfahrung lege ich wenig Wert. Sie können gern weg, was also sollte ich tun?

Viele Firmen wissen Rat. Flankiert von »Skinfluencern« kümmern sie sich um Leute wie mich, allerdings zuvorderst in ihrem eigenen Interesse. Angeblich soll ich Kollagen schlucken, flüssig, als Pulver oder als Kapsel. Wenn ich das mit ausreichender Hingabe tue, so versprechen sie mir, so wird dies wie ein Jungbrunnen sein – elastische Haut, dickes Haar, alles kommt zurück fast wie ehedem.

Kollagen, ein tierisches Protein, ist ein Milliardengeschäft geworden. Aus Häuten, Sehnen und Knochen, also aus sogenannten Schlachtnebenprodukten, stellen die Unternehmen Präparate her, für die Menschen bereitwillig bis zu 1000 Euro pro Kilogramm zahlen. Doch was leisten diese Mittelchen wirklich? Mein Kollege Jörg Blech hat sich angeschaut, was die Forschung dazu hergibt. Sein ernüchterndes Fazit: »Die Heilsversprechen der Hersteller entbehren jeder Grundlage.« Zum Teil werden positiv klingende Erkenntnisse aus Tier- oder Laborversuchen schlicht auf Menschen übertragen, obwohl diese so nicht auf Menschen übertragbar sind. Zum Teil feiern sich die Hersteller selbst mit pseudowissenschaftlichem Eigenapplaus. Kein seriöser Forscher hat bisher überzeugende Belege dafür gefunden, dass Kollagen wirklich Falten schwinden lässt.

Trotzdem gibt es Hoffnung für Menschen wie mich, schreibt Jörg. »Wer seine Haut wirklich jung halten will, sollte auf Zigaretten verzichten, sie mit Sonnenmilch vor UV-Strahlen schützen und jede Nacht ausreichend schlafen.« All das ist anstrengender als das Schlucken von Kollagenpillen – aber billiger. Und helfen tut es auch. Hier finden Sie die schonungslose Wahrheit  über die angebliche Kollagentherapie gegen Falten.

Herzlich


Ihr Marco Evers

Außerdem empfehle ich Ihnen:

  • Anus büßt für Handy: Achtung! Wer zu lange mit dem Mobiltelefon auf der Toilette sitzt, riskiert Hämorrhoidalleiden. Das hat auch mit der Schwerkraft zu tun .

  • Kipppunkt zum Guten: Trotz aller Katastrophen gibt es Hoffnung in der Klimakrise. Ganz plötzlich könne sich die Stimmung ändern, sagt ein britischer Forscher. Dann werde es sehr schnell gehen mit der weltweiten Energiewende .

  • Wird der Verbrenner doch schnell obsolet? VW zeigt eine ganze »Familie« bezahlbarer E-Autos, BMW und Mercedes trumpfen mit voller Elektro-Power auf. Und ein neuer Wettbewerber aus der Türkei tritt auf die Münchner Messebühne. Die wichtigsten Automobile von der IAA. 

  • Pinkfarbene Überraschung in 3000 Meter Tiefe: Plötzlich taucht im Lichtkegel eines Unterwasserfahrzeugs ein kleiner rosafarbener Fisch auf. Nun ist klar: Es handelt sich um den ersten Vertreter einer zuvor nicht beschriebenen Spezies.

  • Guerilla-Gardening mit China-Samen: Sie versprechen bunte Wiesen und Blüten für Bienen, doch viele Tütensamen sind eine Mogelpackung, warnen Umweltschützer. Worauf Sie bei Saatbomben achten sollten .

  • Japans Vorzeigebahn »Linear«: Ein neuer Superzug soll schneller als 500 Kilometer pro Stunde fahren und drei Metropolregionen verbinden. Ihm liegt eine Technik zugrunde, die vor 50 Jahren in Bayern getestet und beerdigt wurde .

  • Klappfenster statt Klimaanlage: Berlin bestellt für Milliarden Euro neue U-Bahnen, die schon jetzt ziemlich alt aussehen. Was das bedeutet, scheint die Verkehrsgesellschaft gar nicht zu erfassen .

  • Gerissenes Seil: Der tödliche Unfall des berühmten »Elevador da Glória« in Lissabon gibt Fachleuten Rätsel auf. Seilbahnexperte Ralf Eisinger erklärt, was schiefgelaufen sein könnte und warum Unglücke wie dieses untypisch sind .

Bild der Woche

Die Deutschen konnten die totale Mondfinsternis in dieser Woche bequem am frühen Abend miterleben, in Japan hingegen vollzog sich das Himmels­spektakel weniger publikumsfreundlich in den frühen Morgenstunden. Diese Mehrfachbelichtung wurde in der Nähe der Burg Kiyosu aufgenommen, die auf der größten japanischen Insel Honshu liegt. Sie zeigt, wie der Erdtrabant immer weiter in den Kernschatten der Erde gerät, bis er ganz prall und scheinbar orange erscheint. Bei der Burg handelt es sich um eine Rekonstruktion, das Original wurde im 17. Jahrhundert abgerissen.

(Feedback & Anregungen? )

Kollagenpulver: 1000 Euro pro Kilogramm

Foto: New Africa / Shutterstock
Foto: Kyodo News / action press

Verwandte Artikel

Next Post