Die deutsche Nationalmannschaft hat in der WM-Qualifikation den ersten Sieg gefeiert. In Köln gewann die DFB-Elf 3:1 (1:1) gegen Nordirland und hat nach der Pleite in der Slowakei wieder gute Chancen, sich direkt für die Weltmeisterschaft 2026 zu qualifizieren. Die Tore für Deutschland erzielten Serge Gnabry (7. Minute), Nadiem Amiri (69.) und Florian Wirtz (72.), Isaac Price konnte zwischenzeitlich ausgleichen (34.).
Bundestrainer Julian Nagelsmann entschied sich nach der uninspirierten Leistung in der Slowakei für fünf Wechsel in seiner Startelf – und einen Systemwechsel. Neu im Team waren Waldemar Anton, Robin Koch, Pascal Groß, Jamie Leweling und David Raum. Daraus resultierte ein 3-4-3 mit Anton, Koch und Antonio Rüdiger in der Abwehrdreierkette, Groß agierte neben Kapitän Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld.
Letztlich sollte die Aufstellung aber ohnehin nur nebensächlich sein, für Nagelsmann war die Einstellung seiner Spieler entscheidend. Anders als in der Slowakei wollte die Mannschaft von der ersten Minute an im Spiel sein, mit der nötigen Emotionalität, dieses Wort wurde in den vergangenen Tagen ein wenig überstrapaziert.
Gnabry nutzt die erste Torchance
Der Plan ging zunächst auf, die DFB-Elf spielte in der Anfangsphase so, wie es normal sein sollte. Mit Aggressivität in den Zweikämpfen, mit der nötigen Passschärfe, mit mehr Tempo und sicher in der Verteidigung. Das frühe Tor von Gnabry, der nach einer Balleroberung im Mittelfeld allein auf den nordirischen Torhüter Bailey Peacock-Farrell zulief und mit einem Lupfer ins leere Tor traf, sorgte für zusätzliche Sicherheit in den Aktionen der deutschen Mannschaft.
Spielerisch gelang allerdings bei weitem nicht alles, mehr als zwei Halbchancen für Stürmer Nick Woltemade (15./18.) sprangen nach dem 1:0 nicht heraus. Und das spürten die Nordiren, die sich nach einer halben Stunde vermehrt in die Offensive trauten. Und sie belohnten sich prompt, nach einem Eckball stand Price am zweiten Pfosten frei und ließ Torhüter Oliver Baumann mit einem sehenswerten Volleyschuss keine Chance.
Bis zur Pause bemühte sich die DFB-Elf wieder vermehrt, vor das nordirische Tor zu kommen. Doch nun erinnerte der Spielaufbau wieder an den Auftritt in Bratislava, es fehlte an Ideen und einem klaren Plan. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte erzielte David Raum die vermeintliche Führung, doch der Leipziger stand zuvor klar im Abseits (45.+1). Wenig später ging es in die Kabine, die Fans in Köln verabschiedeten die Spieler mit lautstarken Pfiffen.
Amiri erzielt die erneute Führung
Nach der Pause dauerte es bis zur 58. Minute, ehe es mal wieder gefährlich vor dem nordirischen Tor wurde. Jamie Leweling, einer der wenigen Aktivposten in dieser schwachen Phase, zog von der rechten Seite ins Zentrum, sein Abschluss mit dem linken Fuß ging aber knapp über das Tor.
Doch diese Chance und die Einwechslungen von Nagelsmann brachten tatsächlich eine neue Energie in die Aktionen der Nationalmannschaft. Raum suchte mit einem langen Ball den kurz zuvor auf das Feld gekommene Maximilian Beier, der Pass rutschte durch und deshalb stand der für Woltemade eingewechselte Amiri frei vor dem Tor und musste nur noch einschieben.
Nur wenige Minuten später wurde Amiri in aussichtsreicher Position gefoult, den Freistoß schoss Wirtz mit beeindruckender Technik in den linken Torwinkel. Diese beiden Treffer entschieden das Spiel, die Nordiren konnten in der Schlussphase nicht mehr zulegen. Im Parallelspiel gewann die Slowakei 1:0 in Luxemburg, trotzdem sieht es für das DFB-Team in Sachen direkter WM-Qualifikation wieder ein wenig besser aus.