Wettskandal im türkischen Fußball – 149 Schiedsrichter gesperrt

Der türkische Fußballverband (TFF) hat vor dem Hintergrund eines sich ausweitenden Wettskandals zahlreiche Schiedsrichter gesperrt. 149 Schiedsrichter und Assistenten seien für Zeiträume zwischen acht und zwölf Monaten suspendiert worden, teilte der Verband mit. Gegen drei Schiedsrichter würde weiter ermittelt.

Anfang der Woche waren Vorwürfe gegen insgesamt 152 Unparteiische bekanntgeworden. Sie sollen aktiv auf Fußballspiele gewettet haben. Unklar blieb, ob die Unparteiischen auch verdächtigt werden, auf von ihnen selbst geleitete Spiele gesetzt zu haben.

Der Sender Habertürk berichtete später unter Berufung auf Justizkreise, dass auch gegen Vereine und Spieler ermittelt werde. Demzufolge sind 3.700 Spieler im Visier der Justiz. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft führt Ermittlungen.

Eine interne Untersuchung des Fußballverbands unter 571 Referees habe ergeben, dass 371 von ihnen Wettkonten besitzen und 152 aktiv wetten. Zehn der beschuldigten Schiedsrichter hätten mehr als 10.000 Wetten platziert, einer von ihnen allein 18.227. 42 Schiedsrichter hätten jeweils auf mehr als tausend Fußballspiele gewettet, insbesondere auf Partien ausländischer Ligen.

Türkische Schiedsrichter waren in der jüngeren Vergangenheit aufgrund ihrer Leistungen oft kritisiert und manchmal sogar brutal attackiert worden. Nach Bekanntwerden des Wettskandals reagierten die Spitzenklubs mit Empörung und forderten unter anderem den Verband auf, die Namen der Schiedsrichter und die Spiele, auf die sie gewettet haben, öffentlich zu machen.

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