Wahrscheinlich war Stürmerstar Mohamed Salah schon bewusst, wie der FC Liverpool auf seine öffentliche Kritik reagieren würde. Nach seiner verbalen Attacke gegen Klub und Trainer Arne Slot am Wochenende steht Salah nicht im Kader für das Champions-League-Spiel bei Inter Mailand. Der Ägypter fehlt im neunzehnköpfigen Aufgebot des englischen Meisters für die Partie am Dienstag.

Salah hatte beim 3:3 der krisengebeutelten Reds in der Premier League am vergangenen Wochenende bei Leeds United zum dritten Mal hintereinander nicht in der Startelf gestanden. Nach der Partie sorgte der 33-Jährige mit seinen Aussagen zu seiner Situation für große Aufregung.

»Jemand will, dass ich die ganze Schuld auf mich nehme. Der Verein hat mir im Sommer viel versprochen. Jetzt sitze ich auf der Bank, also kann ich sagen, dass sie dieses Versprechen nicht gehalten haben«, sagte Salah. »Ich hatte eine gute Beziehung zum Trainer. Ganz plötzlich haben wir jetzt aber gar keine Beziehung mehr. Und ich weiß nicht warum. Anscheinend will mich jemand nicht mehr im Klub haben«, klagte der Champions-League-Sieger von 2019 über Liverpools niederländischen Chefcoach Arne Slot.

Rückt der Abschied näher?

»Es war für mich überraschend, als ich seine Kommentare nach dem Spiel gehört habe«, sagte Trainer Slot nun auf der Pressekonferenz vor dem Inter-Spiel: »Meine Reaktion darauf ist klar, und deswegen ist er heute nicht bei uns.« Salah habe »jedes Recht, so zu empfinden, wie er empfindet, aber er hat nicht das Recht, das mit den Medien zu teilen«, sagte Slot weiter: »Ich habe das überhaupt nicht so empfunden.«

Englischen Medienberichten zufolge haben die Verantwortlichen des FC Liverpool in Absprache mit Slot beschlossen, Salah für kurze Zeit aus dem Kader der ersten Mannschaft zu nehmen. Andere Disziplinarmaßnahmen soll es demnach nicht geben. Der Ägypter werde voraussichtlich auch das Ligaspiel der Reds gegen Brighton am Wochenende verpassen und dann zum Afrika-Cup abreisen. Die Spekulationen über einen Winter-Abgang des 33 Jahre alten Offensivspielers dürften dadurch weiter angeheizt werden.

Salah hatte seinen Vertrag in Liverpool nach langwierigen Verhandlungen erst im April bis 2027 verlängert. Der Ägypter spielt seit 2017 für Liverpool und ist Rekordtorschütze des Klubs in der Premier League.

Der FC Liverpool und Trainer Arne Slot wurden im Vorjahr Meister, daran erinnert jetzt nichts mehr. Der Klub schlingert durch die Liga, der einstige Held Mo Salah sorgt für einen Eklat. Mehr dazu lesen Sie hier.