Manuel Baum, 46, hat ein Problem – mit seiner Tochter. Und mit einem Pferd.

In der BR-Sendung »Blickpunkt Sport«  erzählte der Interimstrainer des FC Augsburg, er habe seiner Tochter Noemi ein besonderes Geschenk versprochen – sobald er 100 Spiele als Bundesligatrainer erreicht habe. »Wenn’s 100 werden, bekommst du ein Pferd«, habe er großspurig angekündigt.

Damals, so Baum, habe er das leichtfertig gesagt: Er habe kaum damit gerechnet, dass zu seinen 98 Partien zwischen 2016 und 2020 als Trainer von Augsburg und Schalke 04 noch weitere kämen. Doch dann sprang der »Leiter Entwicklung und Fußballinnovation« beim FCA nach dem Abgang von Sandro Wagner kurzfristig ein – und muss nun zu Hause Wort halten.

»Ich bilde mir zumindest ein: Wer 100 Spiele als Bundesligatrainer hat, ist ein echter Bundesligatrainer«, sagte Baum lachend. Bei seinem Comeback gegen Bayer Leverkusen (2:0) saß er zum 93. Mal auf der Trainerbank im Oberhaus, dazu kommen sechs Partien im Pokal, die Baum offenbar in das Versprechen an seine Tochter einberechnet.

Weil er den Posten laut Verein nur bis zur Winterpause ausfüllt, dürften am Jahresende 101 Spiele zusammenkommen. Bereits am Samstag gegen Eintracht Frankfurt würde er die 100 vollmachen. »Da muss ich zu Hause etwas regeln«, meinte Baum.

FCA-Geschäftsführer Michael Ströll bestätigte, Baum wolle im neuen Jahr wieder in seine alte Funktion als Leiter der Fußballentwicklung zurückkehren. Das heißt: Ein anderer Trainer wird bei Augsburgs erstem Spiel nach der Winterpause gegen Mönchengladbach am Seitenrand stehen. Vielleicht muss Baum bis dahin aber auch gar nicht mehr zum »Borussia-Park« reisen, um »die Fohlen« zu sehen – weil eines im eigenen Stall steht.

Ex-Nationalspieler Sandro Wagner sollte den FC Augsburg auf seiner ersten Bundesliga-Trainerstation aus der Graumäusigkeit führen. Wie er in nur fünf Monaten eine Identitätskrise im Klub auslöste, lesen Sie hier.