Petros pulverisiert deutschen Marathon-Rekord, Krause muss bei Debüt aufgeben

Nach dem Marathon in Valencia hüllte sich Vizeweltmeister Amanal Petros in eine schwarz-rot-goldene Flagge und ließ sich für seinen deutschen Rekord feiern. Nicht einmal drei Monate nach seinem Sensationssilber bei der Weltmeisterschaft in Tokio stellte Petros in Spanien mit einer Zeit von 2:04:03 Stunden eine nationale Bestmarke auf.

»Ich bin so glücklich, dass ich jetzt mein Ziel erreicht habe«, sagte er nach dem Lauf in Valencia, auf den er sich in einem Höhentrainingslager in Kenia vorbereitet hatte. Petros verbesserte den bisherigen deutschen Rekord von Samuel Fitwi um 53 Sekunden. Fitwi war 2024 am selben Ort zwei Sekunden schneller gewesen als die alte persönliche Bestmarke von Petros; nach etwa einem Jahr holte der sich den deutschen Rekord nun zurück. Nach 42,195 Kilometern musste er sich nur dem Kenianer John Korir (2:02:25 Stunden) geschlagen geben.

»Ich habe schon vorher den Wein organisiert. Jetzt werden wir feiern und das wird nicht enden«, sagte Petros hinterher in der ARD: »Es gibt jetzt überhaupt keinen Grund, irgendwo herumzusitzen.«

Schon im September hatte Petros für mächtig Furore gesorgt, als er bei der WM Silber bejubelt und in einem irren Fotofinish Marathon-Gold nur knapp verpasst hatte. »Ich muss ehrlich sagen, es war nicht einfach. Es gab viele Tage, wo ich auch mal in ein Loch gefallen bin«, sagte der 30-Jährige nach dem Rennen in Valencia.

Petros zieht nach 25 Kilometern an, Pfeiffer übergibt sich

Bei optimalen Bedingungen und auf der superschnellen Strecke in Valencia fing Petros verhalten an. Lange hielt er sich im Verfolgerfeld auf, ehe er nach etwa 25 Kilometern die Aufholjagd startete. »Es hat nicht alles super geklappt«, sagte er hinterher, obwohl er auf der zweiten Streckenhälfte fast alle seine Kontrahenten überholte. Einzig Korir hielt sich vor dem Deutschen.

Auf den letzten Kilometern sei es einfach eine »geile Atmosphäre« gewesen, sagte Petros, der 2012 aus Äthiopien nach Deutschland geflüchtet ist.

Eine persönliche Bestzeit lief in Valencia auch Hendrik Pfeiffer, der sich im Ziel übergeben musste. Pfeifer wurde mit 2:06:46 Stunden Elfter, Fitwi (2:07:01 Stunden) belegte als drittbester Deutscher den zwölften Platz.

Für eine Überraschung sorgte der Olympiasieger im Triathlon, der Brite Alex Yee. Er fokussiert sich erst seit Jahresbeginn auf den Marathon und erreichte in Valencia den siebten Platz mit einer Zeit von 2:06:38. Damit ist er der zweitschnellste britische Marathonläufer aller Zeiten. Nur Mo Farah war schneller.

Krause gibt bei Premiere auf

Gesa Krause hingegen erlebte ein bitteres Marathon-Debüt und musste aufgeben. Das bestätigte der Deutsche Leichtathletik-Verband auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dpa. Krause hatte sich vorgenommen, eine Zeit unter 2:30 Stunden zu laufen.

Wie es mit der Marathon-Karriere der gebürtigen Hessin weitergeht, ist offen. Krause wird im kommenden August bei der Leichtathletik-Europameisterschaft im britischen Birmingham an den Start gehen, dann über die 3000 Meter Hindernis. In dieser Disziplin ist sie zweimalige Europameisterin. Außerdem holte sie zwei Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften.

Läuferin Krause vor dem Start

Foto: David Gonzalez / dpa

Verwandte Artikel

Next Post