Ostdeutsche Firmen zweifeln an Wirtschaftswende

Mit der Wirtschaft wird es endlich wieder aufwärts gehen: Das gehört zu den Versprechen, mit denen Friedrich Merz (CDU) als Bundeskanzler angetreten ist. Unternehmen in Ostdeutschland haben aber wenig Zuversicht, dass die neue Bundesregierung tatsächlich wirksame Wachstumsimpulse für die Wirtschaft setzt. Zu diesem Ergebnis kommt das sogenannte Transformationsbarometer 2025, das zum Ostdeutschen Wirtschaftsforum im brandenburgischen Bad Saarow veröffentlicht wurde.

Zwischen dem 3. März und dem 26. April 2025 wurden dafür insgesamt 1.500 privatwirtschaftliche Unternehmen mit mindestens 10 Mitarbeitenden in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen befragt. Das Meinungsforschungsunternehmen Civey führte die Studie im Auftrag der Standortinitiative »Deutschland – Land der Ideen« und der Deutschen Kreditbank AG durch.

Bei der Frage »Glauben Sie, dass es der neuen Bundesregierung gelingen wird, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um Wachstumsimpulse für die deutsche Wirtschaft zu setzen?« antworteten insgesamt 58,2 Prozent mit »Eher nein« und »Nein, auf keinen Fall«. Für eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts wünschen sich die befragten Unternehmen vor allem Bürokratieabbau (68 Prozent) und eine Senkung der Energiepreise (54,4 Prozent).

Für 52 Prozent der Befragten in Ostdeutschland ist es die größte Herausforderung im eigenen Unternehmen, Arbeitnehmer zu halten und zu finden. 34,3 Prozent der Unternehmensmanager nannten die Energiepreise. Bei der Frage nach den größten Herausforderungen in den ostdeutschen Bundesländern gaben 40,3 Prozent eine »politische Radikalisierung als Standortrisiko« an.

Beim Ostdeutschen Wirtschaftsforum in Bad Saarow südöstlich von Berlin werden am kommenden Montag und Dienstag unter anderem Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) erwartet.

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