Erfolgreicher Start im dritten Anlauf: Eine unbemannte Nasa-Mission hat sich auf den Weg zum Mars gemacht. Vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida hob am Donnerstag eine Rakete des Raumfahrtunternehmens Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos ab. Die fast 100 Meter große Rakete »New Glenn« brachte zwei Raumsonden ins All, die im Rahmen der Nasa-Mission »Escapade« den Roten Planeten untersuchen sollen.
Ziel der Mission ist laut Nasa, »den Einfluss der Sonne auf die Vergangenheit und Gegenwart des Mars besser zu verstehen«. Dies könne dazu beitragen, »künftige menschliche Entdecker vor potenziell gefährlichem Weltraumwetter zu schützen, wenn sie den Roten Planeten betreten«.
Der Raketenstart erfolgte im dritten Anlauf. Blue Origin hatte ihn wegen schlechter Wetterbedingungen zweimal verschieben müssen. Dabei gelang dem Unternehmen von Bezos ein technischer Erfolg: Die sogenannte Boosterstufe der Rakete, die für den Start benötigt und dann abgeworfen wird, landete planmäßig auf einer schwimmenden Plattform im Atlantik. Blue Origin kann sie damit wiederverwenden.
Die beiden Raumsonden, Blue und Gold genannt, sollen 2027 den Mars erreichen und in synchronisierte elliptische Umlaufbahnen eintreten, um elf Monate lang die Weltraumwetterbedingungen des Planeten zu untersuchen. Instrumente an Bord der Satelliten analysieren, wie der Sonnenwind mit dem relativ schwachen Magnetfeld des Mars interagiert und wie diese Wechselwirkung zur Ausdünnung der dünnen Marsatmosphäre beigetragen hat.
Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, zu erklären, warum der Mars, einst wärmer und feuchter, zu einem Wüstenplaneten wurde und wie die Sonnenstrahlung die Marsoberfläche beeinflusst.
Mondmission bis 2029 angestrebt
Das Weltraumunternehmen von Bezos steht in Konkurrenz zum Rivalen SpaceX von Techmilliardär Elon Musk. Ende Oktober kündigte die Nasa an, nach einer Reihe von Testpannen bei SpaceX die Mondmission »Artemis« neu auszuschreiben. Damit erhält auch Blue Origin eine Chance.
Die USA streben bis spätestens 2029 die erste bemannte Mondmission in mehr als 50 Jahren an. Zuletzt waren die USA mit ihren Apollo-Missionen zwischen 1969 und 1972 insgesamt sechsmal auf dem Mond gelandet. Eine bemannte Mission zum Mars könnte nach Angaben der Nasa frühestens in den Dreißigerjahren erfolgen.