Er starb am Vorabend seines 99. Geburtstags in seinem Haus in Mailand: Der italienische Bildhauer Arnaldo Pomodoro ist tot. Das teilten seine Stiftung und das italienische Kunstministerium mit. Pomodoro wurde für seine abstrakten Skulpturen bekannt, insbesondere für seine glänzenden Kugeln.
Er gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer der italienischen Nachkriegsmoderne. Seine Werke sind weltweit zu sehen, auch in Deutschland. In Darmstadt steht seine »Grande Disco«, auch bekannt als Georg-Büchner-Denkmal, vor dem Staatstheater; ein ähnliches Werk findet sich in Nürnberg auf dem Gewerbemuseumsplatz.
In Köln ist seine »Große Huldigung an das technische Zeitalter« an der Fassade des Treppenhauses der Volkshochschule zu sehen. Weitere Skulpturen stehen vor dem Uno-Hauptquartier in New York oder dem Außenministerium in Rom.
»Seine offenen und verwundeten ›Sphären‹ erzählen uns noch heute von der Zerbrechlichkeit und Komplexität der Menschheit und der Welt«, hieß es in der Trauerbekundung des italienischen Kunstministeriums.
Pomodoro wurde 1926 in Morciano di Romagna geboren, einem kleinen Ort in der norditalienischen Region Emilia-Romagna. Ursprünglich wollte er Architekt oder Bühnenbildner werden – Interessen, die seine späteren Werke prägten. Er verband technische Präzision mit geometrischer Gestaltung, häufig in Kombination mit edlen Materialien wie Bronze oder Gold.
Nach dem Kunststudium zog Pomodoro mit seinem Bruder Giò nach Mailand, wo er schnell internationale Anerkennung fand. Zu seinen künstlerischen Einflüssen zählte er unter anderem den Deutschen Paul Klee.
Die goldene Sphäre innerhalb der Sphäre vor dem Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York
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