Zum Drehbuch von »Terminator« ließ sich James Cameron, 70, 1982 von einem Albtraum inspirieren. Rund 40 Jahre später scheint dem Regisseur, der zuletzt die »Avatar«-Blockbuster in die Kinos brachte, das in dem Film entworfene Schreckensszenario wahrscheinlicher denn je. Der Grund dafür: die rasant fortschreitende Entwicklung von künstlicher Intelligenz – und die in der Vergangenheit so häufig zutage getretene Fehlbarkeit der Gattung Mensch.
Für ihn bestehe »immer noch die Gefahr einer Apokalypse à la ›Terminator‹«, sagte Cameron im Gespräch mit dem »Rolling Stone« . Und zwar dann, »wenn man KI mit Waffensystemen kombiniert, sogar bis hin zu Atomwaffensystemen, nuklearer Verteidigung, Gegenschlägen und all dem. Da das Einsatzgebiet so schnelllebig ist und die Entscheidungsfenster so kurz sind, bräuchte man eine Superintelligenz, um das alles zu verarbeiten«, so der »Avatar«-Regisseur.
»Vielleicht ist Superintelligenz die Antwort«
Eine leise Hoffnung, dass sein einstiger Albtraum nicht zur Realität werden könnte, hegt Cameron: »Vielleicht sind wir klug genug, den Menschen im Spiel zu lassen.« Sonderlich überzeugt davon scheint er allerdings nicht. Die Menschen seien fehlbar, wie die Vergangenheit mehrfach gezeigt habe. »Es wurden schon viele Fehler gemacht, die uns an den Rand internationaler Konflikte gebracht haben, die zu einem Atomkrieg hätten führen können«, so Cameron.
Die Menschheit sieht Cameron derzeit an einem Wendepunkt ihrer Entwicklung. Die Gesellschaft sei »mit drei existenziellen Bedrohungen« konfrontiert: »Dem Klima und der allgemeinen Zerstörung der Natur, Atomwaffen und Superintelligenz. Sie alle manifestieren sich gerade und erreichen gleichzeitig ihren Höhepunkt. Vielleicht ist Superintelligenz die Antwort. Ich weiß es nicht.«
Für die Zukunft der Menschheit entwirft Cameron ein düsteres und ein hoffnungsvolles Szenario: »Wir werden einen von zwei Wegen einschlagen. Entweder wir zerfallen und bekämpfen uns gegenseitig um die Überreste, oder wir entwickeln uns weiter.«
Regisseur James Cameron
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