Eigentlich sollte man meinen, dass James Cameron, 70, mit der »Avatar«-Reihe ganz gut ausgelastet ist. Schließlich hat er mit »Feuer und Asche« gerade nicht nur den dritten Teil für die Kinoauswertung fertiggestellt, sondern feilt bereits an den Plänen für den vierten, fünften und sechsten Teil.
Hinzu kommt, dass der Starregisseur gerade bekannt gegeben hat, die Rechte an dem Fantasyroman »The Devils« erworben zu haben. Demnach arbeitet er mit dem Autor des Epos, Joe Abercrombie, zurzeit an dem Drehbuch zum Film.
Aber Cameron hat noch ein weiteres, sehr viel ernsteres Projekt, das er umsetzen will: »Ghosts Of Hiroshima«. Es soll nach der Vorlage eines Buches von Charles Pellegrino entstehen, das am 8. August erscheint. Zwei Tage vor der Veröffentlichung jährt sich der Atombombenabwurf auf Hiroshima zum 80. Mal.
In einem Interview mit dem US-Branchenmagazin »Deadline« berichtet Cameron ausführlich über seine Pläne. Unter anderem erzählt er, wie lange er sich schon mit dem Thema der nuklearen Katastrophe beschäftigt. Auch in seinem Endzeitthriller »Terminator 2« aus dem Jahr 1991 hatte er schon die Vernichtungskraft atomarer Waffen dargestellt. »Ghosts Of Hiroshima« soll nun aber keine Blockbuster-Action werden.
Bei ihren langjährigen Recherchen haben Cameron und Pellegrino den Japaner Tsutomo Yamaguchi getroffen, kurz bevor dieser 2010 im Alter von 95 Jahren gestorben ist. Yamaguchi überlebte sowohl den Atombombenabwurf auf Hiroshima als auch den drei Tage später auf Nagasaki. An seinem Sterbebett, so Cameron, habe er ihm geschworen, einen Film über das Grauen von Hiroshima zu drehen.
Im Interview mit »Deadline« sagt Cameron: »Die Weltuntergangsuhr tickt mehr und mehr auf die 12 zu.« Zudem verwies er auf den russischen Angriffskrieg und die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen Israel und Iran, wo es um die atomare Bewaffnung geht. Cameron: »Gerade jetzt ist es wichtig, dass sich die Leute daran erinnern, was diese Waffen anrichten können.«
»Avatar: Feuer und Asche« kommt am 19. Dezember in die Kinos. Der Start des vierten »Avatar«-Films ist für den 21. Dezember 2029 angesetzt. Für »Ghosts Of Hiroshima« und »The Devils« gibt es noch keine Termine.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version wurde der Abwurf der Atombombe auf Hiroshima auf den 9. August datiert. Richtig ist, dass Hiroshima am 6. August und Nagasaki am 9. August getroffen wurde. Wir haben den Fehler korrigiert.