Dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) sind mehrere bestätigte EHEC-Infektionen in den Landkreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald gemeldet worden. Insgesamt seien neun Kinder erkrankt, fünf wiesen ein sogenanntes hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) auf. Sechs der Erkrankten werden laut Lagus in verschiedenen Bundesländern aktuell stationär betreut.
Im Landkreis Vorpommern-Rügen sind insgesamt sechs Kinder im Alter von 1 bis 14 Jahren erkrankt, darunter ist auch ein Verdachtsfall. Bei den Kindern handele es sich größtenteils um Urlaubskinder, ein Kind komme aus MV. Drei Kinder werden mit HUS intensivmedizinisch versorgt.
Im Landkreis Vorpommern-Greifswald wurden der Behörde insgesamt drei EHEC-Infektionen gemeldet. Betroffen sind Kinder im Alter von ein bis fünf Jahren, die alle aus MV stammen und im Krankenhaus behandelt werden. Zwei hätten ein HUS entwickelt und müssten intensivmedizinisch betreut werden.
Lebensmittel können Ursache sein
Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) sind Bakterien, die direkt oder indirekt von Tieren auf den Menschen übertragen werden können. Viele Infektionen werden durch kontaminierte Speisen verursacht, auch verunreinigtes Wasser kann eine Infektionsquelle darstellen. Eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ist über eine Schmierinfektion möglich.
Infektionen können schwere Erkrankungen mit blutigen Durchfällen auslösen. Das hämolytisch-urämische Syndrom kann als schwere Komplikation zu Nierenversagen führen. In MV wurden nach Zahlen des Lagus bis Ende voriger Woche bereits 134 Fälle in diesem Jahr registriert. Im Gesamtjahr 2024 waren es 74 und 2023 nur 30 Fälle. Bundesweit hat es in letzter Zeit einen Anstieg der Zahlen gegeben.
Im vergangenen Jahr wurde laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) mit 5825 Fällen ein Höchststand erreicht. 2011 hatte es zuletzt einen schweren EHEC-Ausbruch mit mehreren Tausend Infektionen und 53 Todesfällen gegeben. Als Ursache wurden damals kontaminierte Bockshornkleesamen aus Ägypten ermittelt.