Robert Redford, einer der größten Stars der Filmgeschichte und Sexsymbol einer Generation, ist am Dienstagmorgen im Alter von 89 Jahren gestorben. Das meldete zuerst die »New York Times« unter Berufung auf Redfords Agentur. CNN bestätigt das.
Demnach starb Redford in seinem Haus bei Provo im US-Bundesstaat Utah, nicht weit von Salt Lake City. »Robert Redford ist am 16. September 2025 in seinem Haus in Sundance in den Bergen von Utah verstorben – dem Ort, den er liebte, umgeben von seinen Lieben. Er wird sehr vermisst werden«, heißt es laut CNN in der Mitteilung der Agentur. »Die Familie bittet um Privatsphäre.« Den Berichten zufolge starb Redford im Schlaf. Zur Todesursache gibt es zunächst keine weiteren Angaben.
Redford war vorwiegend bekannt für seine Hauptrollen in »Butch Cassidy und Sundance Kid« und »Die Unbestechlichen«, führte auch Regie bei preisgekrönten Filmen wie »Eine ganz normale Familie« und »Aus der Mitte entspringt ein Fluss«. Er war Gründer des Sundance Institute, einer gemeinnützigen Organisation, die unabhängige Filme und Theater unterstützt und für das jährliche Sundance Film Festival bekannt ist. Das Independent-Filmfestival ist mittlerweile so groß, dass es umziehen muss: Ab 2027 soll es in Boulder im US-Bundesstaat Colorado stattfinden.
Mit diesem Gesicht konnte er nur Filmstar werden: Schön war Redford immer, ein Schönling war er nie. Noch im Januar dieses Jahres schwärmte die US-Schauspielerin Glenn Close: Robert Redford sei im Laufe ihrer Filmkarriere der beste Küsser gewesen. In einer Talkshow wurde sie danach gefragt, und sie seufzte zunächst und lächelte dann sehnsüchtig. »Robert Redford in ›Der Unbeugsame‹«, führte die 77-Jährige dann aus.
Kurz bevor er zum Megastar wurde, verzückte Robert Redford 1969 in Kitzbühel die Menschen. Ein Fotograf war dabei und machte unvergleichliche Aufnahmen von Redford im Schnee. Lesen Sie hier mehr darüber.
Er prägte das Hollywoodkino über Jahrzehnte
Vom Ende der Sechziger bis weit in die Nullerjahre prägte Robert Redford das Hollywoodkino mit unverrückbarer Haltung. Den Oscar gewann er zwar nur als Regisseur (für den Film »Eine ganz normale Familie«), das Publikum begeisterte sich trotzdem für die große Bandbreite an Filmen, in denen er mitspielte. Komödien, Western, Thriller, Melodramen – Redford traute sich mehr zu als viele andere Mainstream-Filmstars.
Der SPIEGEL verneigte sich 2019 anlässlich des letzten Redford-Films »Ein Gauner und Gentleman« vor dem großen Schauspieler. Der Film wirke, »als habe jemand die Siebzigerjahre und Redfords Leben in einen einzigen Film gepackt: dieser charmante Flirt mit Sissy Spacek, die Rolle als Ganove, den alle für einen netten Kerl halten, dieses Lachen und dieses Gefühl, dass er sich nicht festlegen lässt und immer weiterziehen muss«. Lesen Sie hier mehr darüber.
Redford war auch ein engagierter Umweltschützer. Er zog 1961 in die Berge von Utah und setzte sich für den Erhalt der natürlichen Landschaft des Bundesstaats und des amerikanischen Westens ein. Er äußerte sich auch wiederholt feministisch. Im Zuge der #MeToo-Debatte sagte Redford 2018: »Ein Wandel ist unausweichlich, und er wird kommen.« Männer hätten zu lange das Geschäft dominiert. »Die Rolle der Männer ist es nun zuzuhören.«
Auch Schicksalsschläge musste Robert Redford verkraften. Im Jahr 2020 starb sein Sohn James an Krebs.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version wurde der Film »Eine ganz normale Familie« unter einem falschen Titel aufgeführt. Wir haben den Fehler korrigiert.
Robert Redford 1970 in New York: Mit diesem Gesicht konnte er nur Filmstar werden
Foto: Art Zelin / Getty Images