Kleinere Ausrutscher bleiben im Politikbetrieb bisweilen folgenlos, dieser Fehltritt dürfte den Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) allerdings noch eine Weile beschäftigen: Der SPD-Politiker muss sich nach einem Beinbruch einer Operation unterziehen.
Wie der »Weser Kurier « berichtet, stürzte Bovenschulte am Mittwochabend auf dem Heimweg »auf dem regennassen Pflaster des Domshofs«. Der Platz liegt in der Bremer Altstadt zwischen Rathaus und St. Petri Dom.
Der 60-Jährige soll laut der Zeitung noch heute im Klinikum Bremen-Mitte operiert werden, er muss sich demnach auf einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt einstellen. »Das ist nichts Schlimmes, aber ärgerlich«, teilte ein Senatssprecher mit.
Der Zeitpunkt des Unfalls ist in der Tat unglücklich: Am Samstag übernimmt der Bremer Regierungschef die jährlich rotierende Präsidentschaft des Bundesrates. Das Jahr soll unter dem Motto »Viele Stärken – ein Land« stehen, teilte die Senatskanzlei im September mit.
Der Präsident des Bundesrates leitet nicht nur dessen Sitzungen, er vertritt den Bundesrat auch bei offiziellen Terminen im In- und Ausland. Bovenschulte steht damit in den kommenden Monaten viel zusätzliche Arbeit bevor.
Bovenschulte regiert in Bremen in zweiter Amtszeit mit einem Bündnis aus Grünen und Linken. Seit Juni ist er Mitglied des SPD-Bundesvorstands.
Zuletzt forderte der Landeschef vom Bund mehr finanzielle Unterstützung für die deutsche und europäische Raumfahrtindustrie. Bremen ist Standort mehrerer großer Unternehmen aus der Branche. Er ging dabei auch auf Konfrontationskurs mit Forschungsministerin Dorothee Bär (CSU).
»Was jetzt an Mitteln im Budget des Bundesministeriums für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) für den Haushalt 2026 vorgesehen ist, stellt einen Bruch der Koalitionsvereinbarungen dar und ist viel zu wenig, um bei der europäischen Souveränität einen Schritt nach vorn zu machen«, sagte Bovenschulte dem SPIEGEL.