Hamburg will für Olympia ein neues Stadion bauen, danach soll der HSV einziehen

Hamburg ist mit Schleswig-Holstein an seiner Seite nun auch offiziell in das Bewerberrennen um die deutsche Kandidatur für die Olympischen Spiele eingestiegen. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) übergab die Unterlagen an den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Es ist der zweite Versuch der norddeutschen Metropole, die Olympischen Spiele an Elbe und Alster zu holen. Im November 2015 scheiterte die Bewerbung am Referendum, in dem die Bürgerinnen und Bürger mit knapper Mehrheit die Pläne für die Spiele 2024 ablehnten.

Laut dem Konzept sind 87 Prozent der geplanten Wettkampfstätten »bestehende Anlagen, temporär nutzbare oder ohnehin vorgesehene Bauprojekte«. Es ist jedoch auch ein Neubau geplant, der es in sich hat.

Neues Stadion neben dem Volksparkstadion

Es geht dabei um ein Stadion gleich neben dem Volksparkstadion des Bundesliga-Rückkehrers Hamburger SV . Der Neubau für 60.000 Zuschauer soll bei den Olympischen Spielen für die Leichtathletik vorgesehen sein und später als neue Heimstätte für den HSV und als Multifunktionsarena genutzt werden. »Das Stadion wird gebaut, auch wenn Olympia nicht käme«, sagte Innensenator Andy Grote.

»Wir haben der Stadt mitgeteilt, wir stehen für eine eventuelle Nachnutzung des Stadions zur Verfügung«, sagte HSV-Vorstand Eric Huwer im »Hamburger Abendblatt «. In dem Artikel heißt es, dass der Modernisierungsaufwand für das Volksparkstadion bereits im Jahr 2050 zu groß sein soll. Ein Auszug aus dem bei der Fanszene sehr beliebten Stadion, das erst von 1998 bis 2000 für die WM 2006 im eigenen Land renoviert worden war, wäre jedenfalls ein spektakulärer Schritt.

Huwer ließ bereits durchklingen, dass der HSV nicht in ein reines Leichtathletikstadion ziehen werde. Hierzu wird es wohl noch einige Diskussionen geben.

Hamburg steht in Konkurrenz mit Berlin, München und der Region Rhein-Ruhr, die ebenfalls ihre Konzepte bis Ende Mai abgegeben haben. Der DOSB will 2026 entscheiden, mit welcher Stadt oder Region sich Deutschland um die Austragung der Olympischen Spiele bewirbt. Mehr über die Konzepte der anderen Städte lesen Sie hier.

Erwartet wird, dass die Bewerber auch jeweils die Zustimmung der Bürger für ihre Olympiapläne einholen. Hamburg strebt den Mai 2026 für die Befragung an. Zuletzt waren die Anläufe von München für die Winterspiele 2022 und von Hamburg für die Sommerspiele 2024 am Nein der Einwohner gescheitert. Offen ist, ob sich der DOSB für die Spiele 2036, 2040 oder 2044 bewerben will.

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