Die deutsche U21-Nationalmannschaft der Männer hat mit einem Torspektakel vorzeitig das EM-Viertelfinale erreicht. Das zweite Gruppenspiel gegen Tschechien gewann die DFB-Auswahl 4:2 (2:0).

Neben dem Stuttgarter Neu-Nationalspieler Nick Woltemade (54. Minute) trafen der künftige Brügge-Profi Nicolo Tresoldi (34.), Paul Nebel vom 1. FSV Mainz 05 (41.) und der Kölner Kapitän Eric Martel (59.). Ein Eigentor von Bragas Bright Arrey-Mbi (60.) und ein Gegentreffer von Karel Spacil (66.) änderten am deutschen Sieg nichts mehr.

»Wenn man beide Spiele gewinnt und auch viele Tore schießt, gibt das Selbstvertrauen. Wir sind auf einem guten Weg«, sagte Nebel bei Sat.1: »Das war von der ganzen Mannschaft eine gute Leistung – auch wenn die zwei Gegentore uns ärgern.« Gegner im Viertelfinale wird Spanien oder Italien. Zuvor trifft die deutsche Mannschaft am Mittwoch zum Vorrundenabschluss auf England.

Eine kauernde Taube und ein fliegender Schuh

Torjäger Woltemade begann nach zwei Dreierpacks in Folge erneut als hängende Spitze, Antonio Di Salvo ließ seine Startelf im Vergleich zum 3:0 gegen Slowenien unverändert. Unterstützt von DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Sportdirektor Rudi Völler und DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig fand die deutsche Mannschaft trotz Feldüberlegenheit zunächst aber kein Durchkommen.

Dafür wurde es gleich zweimal kurios: Erst musste eine auf dem Rasen kauernde Taube während einer Spielunterbrechung vom Feld getragen werden, dann verlor Woltemade einen locker sitzenden Schuh und traf damit aus rund fünf Metern den Schiedsrichter an der Brust.

Als dann Tresoldi schließlich die Führung erzielte, schrie Nationaltrainer Di Salvo seine Freude lauthals hinaus. Wenig später bediente Woltemade Nebel, der den schönsten Angriff des Spiels vollendete. Nach der Pause köpfte Woltemade dann nach Vorarbeit von Rocco Reitz zu seinem vierten Turniertor ein. Beim 4:0 durch Martel verdiente Woltemade sich mit etwas Glück einen weiteren Assist.