Mick Schumacher ist chancenlos bei Ferraris Sieg in Le Mans

Der ehemalige Formel-1-Pilot Robert Kubica hat in einem Ferrari zum ersten Mal die legendären 24 Stunden von Le Mans gewonnen und damit den größten Erfolg seiner Motorsport-Karriere gefeiert. Der 40 Jahre alte Pole, der 2011 bei einer Rallye schwer verunglückt war, gewann den Langstreckenklassiker mit dem Chinesen Ye Yifei und dem Briten Philip Hanson.

»Danke, danke an alle«, funkte Kubica an die Box, ehe er seine Mitstreiter auf der Start- und Zielgerade aufsammelte. Ye und Hanson setzten sich auf den Ferrari, zusammen ließen sie sich von den über 300.000 Zuschauerinnen und Zuschauern feiern und fuhren durch ein Spalier von Menschen zur Siegerehrung.

Zweite hinter dem privat eingesetzten Ferrari-Prototyp wurden Matt Campbell, Kevin Estré und Laurens Vanthoor (Australien/Frankreich/Belgien) im Porsche vor einem Werks-Ferrari unter anderem mit dem ebenfalls schon in der Formel 1 angetretenen Italiener Antonio Giovinazzi.

Mick Schumachers Aufholjagd

Porsche und Ferrari hatten sich an der Spitze durch die gesamte Nacht einen packenden Kampf geliefert, der sich auch am Sonntag bis ins Ziel fortsetzte. Am Ende triumphierte allerdings der 499 P von AF-Corse – mit nur 14,084 Sekunden Vorsprung. Porsche muss damit weiter auf seinen ersten Sieg seit 2017 in Le Mans warten. Rang drei holte der Werks-Ferrari um den Italiener Antonio Giovinazzi.

Keine Rolle im Kampf um die vorderen Ränge spielte das Team um Mick Schumacher im Alpine. Gestartet war das Schumacher-Auto vom neunten Platz. Schon in der Anfangsphase des Rennens handelte sich dann Schumachers Teamkollege Frédéric Makowiecki eine Stop-and-Go-Strafe über 20 Sekunden ein, weil er in der Boxengasse zu schnell unterwegs war. Jules Gounon musste diese anschließend absitzen.

Noch bevor Schumacher also seinen ersten Einsatz hatte, war der Alpine mit der Nummer 36 bereits recht weit von den Top Ten entfernt – und so blieb es bis in die Morgenstunden, Schumacher drehte seine Runden ohne größere Auffälligkeiten.

Der nächste Rückschlag folgte dann aber um kurz vor 9 Uhr am Sonntag: Gounon verlor die Kontrolle über den Alpine und rutschte in den Kies, das Team fiel weiter zurück. In seinem letzten Stint fuhr Schumacher aber immerhin noch auf Rang elf nach vorn.

Kubica galt als potenzieller Formel-1-Weltmeister

Kubica hatte sich bei dem Rallye-Unfall Anfang 2011 in Norditalien schwere Verletzungen am rechten Bein und am rechten Arm zugezogen, dabei waren unter anderem die Sehnen der rechten Hand durchtrennt worden. Er musste mehrfach operiert werden. Bevor er verunglückt war, hatte er praktisch einen Wechsel in der Formel 1 zur Saison 2012 zu Ferrari klargemacht. Er galt damals als potenzieller Weltmeister.

Trotz der schweren Verletzung kehrte Kubica aber noch mal in die Formel 1 zurück und startete für Williams und Alfa Romeo. Bei seinen insgesamt 99 Starts war ihm ein Sieg gelungen. In Erinnerung blieb allerdings auch sein heftiger Unfall in Kanada 2007, den er wie durch ein Wunder nahezu unverletzt überstanden hatte.

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