Das Verbrenner-Aus geringfügig verschieben? Noch am Sonntagabend klang Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge in der Angelegenheit durchaus gesprächsbereit. »Ob ein Jahr früher oder später – das ist nicht die Frage«, sagte die Politikerin im ARD-»Bericht aus Berlin«.
Am Tag danach schlägt Dröge hingegen andere Töne an. »Es wäre ein großer Fehler, jetzt das Datum für das Aus für Verbrennungsmotoren im Jahr 2035 infrage zu stellen«, sagte Dröge der Nachrichtenagentur dpa. »Eine Debatte über das Datum des Verbrenner-Aus schafft Verunsicherung und ist Gift für den Klimaschutz, den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Zukunft vieler Arbeitsplätze.«
Die Grünen im Bundestag verlangen von der Bundesregierung ein klares Bekenntnis zum Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor im Jahr 2035. In einem Antrag der Grünenfraktion , über den der Bundestag in dieser Woche debattieren soll, fordern die Abgeordneten die Bundesregierung auf, sich zum Zieldatum 2035 zu bekennen.
Dies sei ein zentraler Baustein, damit Deutschland sein Ziel erreiche, bis 2045 klimaneutral zu sein, also nicht mehr Treibhausgase auszustoßen als auch wieder gebunden werden können, heißt es in dem Text. »Der Umstieg in die E-Mobilität macht die Luft besser, die Straßen leiser und führt dazu, dass die laufenden Kosten für ein Auto erschwinglich bleiben.«
CSU-Chef Markus Söder hatte in der »Bild am Sonntag« gefordert, das EU-weit vereinbarte Verbrenner-Aus für 2035 komplett zu kippen, um die kriselnde deutsche Autoindustrie zu stützen. Dröge hatte das am Sonntagabend im ARD-»Bericht aus Berlin« zwar zurückgewiesen. Söder mache sich damit zum »Totengräber der deutschen Automobilindustrie«. In dem Zusammenhang sagte sie jedoch auch den Satz zum Datum 2035, der als Entgegenkommen verstanden werden konnte.
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