Nach Kritik von Arbeitgebern und Gewerkschaftern meldet nun auch der CDU-Wirtschaftsrat Bedenken gegen die sogenannte Aktivrente an. Generalsekretär Wolfgang Steiger sagte der »Bild«: »Mit der Aktivrente werden in der Tat unterschiedliche Signale zugleich gesetzt. Es macht wenig Sinn, Arbeitnehmer durch teure finanzielle Anreize in die Frühverrentung zu locken, um dann gleichzeitig mit anderen teuren Anreizen dagegenzuarbeiten.«
Mit der im Koalitionsvertrag vereinbarten »Aktivrente« sollen Rentnerinnen und Rentner bis zu 2000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen können. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hofft darauf, dass die Regelung schon Anfang 2026 starten kann. Gewerkschafter und Arbeitgeber haben erhebliche Vorbehalte dagegen, sie kritisieren falsche Anreize und hohe Kosten.
Der Kern einer nachhaltigen Rentenpolitik sei die Abschaffung von Frühverrentungsanreizen und eine Kopplung des Renteneintrittsalters an die steigende Lebenserwartung, argumentierte auch Steiger. Stattdessen belaste die Regierung Arbeitnehmer und Arbeitgeber stärker und schwäche so die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland.
CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann stellte sich dagegen klar hinter die Reform. »Ich bin froh, dass die Aktivrente jetzt kommt. Die lasse ich mir auch nicht kaputtreden«, sagte er »Bild«. Den Kritikern hielt er entgegen: »Wir probieren das jetzt einfach mal aus.«