Die Commerzbank kauft erneut Aktien im großen Stil zurück. Bis 10. Februar 2026 will das Geldhaus dafür bis zu einer Milliarde Euro ausgeben, wie es mitteilte. Die nötigen Genehmigungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Finanzagentur lägen nun dafür vor. Vorstandschefin Bettina Orlopp hatte die Pläne bereits im August verkündet.
Es ist der fünfte Aktienrückkauf der Commerzbank seit 2023. Die Papiere sollen von Donnerstag an bis spätestens zum 10. Februar erworben werden. Das Volumen entspricht zum derzeitigen Kurs 2,85 Prozent des Grundkapitals. Die zurückgekauften Aktien sollen »zu einem späteren Zeitpunkt« eingezogen werden.
Das könnte ein Problem für den Großaktionär UniCredit werden, der seinen Commerzbank-Anteil noch in diesem Jahr auf 29 Prozent schrauben will. UniCredit hat seinen Anteil an dem Geldhaus in der Vergangenheit sukzessive erhöht. Vorstand und Betriebsrat der Commerzbank bezeichneten das Vorgehen der Italiener wiederholt als »feindlich«.
Zieht die Commerzbank die zurückgekauften Aktien ein, könnte die italienische Großbank damit ohne eigenes Zutun über die 30-Prozent-Schwelle kommen, oberhalb der ein Übernahmeangebot für die übrigen Aktien fällig wird. Deren Kurs könnte durch die Verknappung und die bereits kursierenden Übernahmegerüchte eine Übernahme indes immer kostspieliger machen – vielleicht zu kostspielig für UniCredit.
»Kapital an unsere Aktionärinnen und Aktionäre zurückzugeben, ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Strategie zur Wertsteigerung«, begründete Orlopp den Rückkauf, mit dem die Bank überschüssiges Kapital an die Aktionäre zurückgibt. Finanzvorstand Carsten Schmitt kündigte an, bis 2028 kontinuierlich mehr Geld für Dividenden und Aktienrückkäufe auszugeben.
Orlopp bekräftigte, dass die Commerzbank auch für 2025 den kompletten Nettogewinn vor Restrukturierungsaufwendungen und nach Abzug von Kuponzahlungen auf die AT1-Anleihen ausschütten werde. »Wir sind entschlossen, unseren Investoren auch künftig eine äußerst attraktive Rendite zu bieten. Deshalb planen wir, die Kapitalrückgabe bis 2028 kontinuierlich zu erhöhen«, sagte Finanzvorstand Carsten Schmitt.