Bundesregierung will auf heimischen Lithiumabbau setzen

Die Bundesregierung zeigt sich offen für den Abbau von Lithium in Deutschland. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) sagte am Rande der Kabinettsklausur in Berlin, mehrere Projekte befänden sich bereits in der Prüfung. Sie verwies dabei auf den neuen Rohstofffonds, der Investitionen erleichtern solle. »Wo wir einen Beitrag leisten können, werden wir das dort tun«, erklärte sie.

Reiche betonte aber auch, dass die Vorhaben wirtschaftlich tragfähig sein müssen. Dafür brauche es Abnehmer für das Lithium. Über konkrete Anträge und Zuschläge wolle die Bundesregierung noch in diesem Jahr entscheiden.

Auch Umweltminister Carsten Schneider unterstützt den Ansatz. Seiner Ansicht nach spreche nichts gegen den Abbau, solange die Unternehmen die Umweltstandards einhalten. »Es spricht viel dafür, dass wir unsere eigenen Rohstoffe nutzen und auch explorieren«, sagte Schneider. Gleichzeitig forderte er, stärker ins Recycling zu investieren, etwa bei Batterien, in denen Lithium eine Schlüsselrolle spielt.

Bereits im Juli hatte der Bund bekannt gegeben, dass er die Gewinnung und Weiterverarbeitung von Lithium in Rheinland-Pfalz und Hessen unterstützt. Nun meldeten Geologen auch neue Funde in Sachsen-Anhalt.

Lithium steht seit 2023 auf der Liste strategisch wichtiger Rohstoffe der EU. Es ist ein zentraler Bestandteil moderner Batterien und spielt damit vor allem für die Automobilindustrie eine entscheidende Rolle. Weil Europa große Mengen aus Übersee importiert, will die EU die Abhängigkeit verringern und eigene Quellen erschließen.

Verwandte Artikel

Next Post