Die jährliche Herbstbelebung am Arbeitsmarkt fällt schwach aus. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September zwar wieder unter drei Millionen gefallen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte . Im Vergleich zum Vorjahr waren dies aber 148.000 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote ging im Monatsvergleich um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent zurück.
Konkret waren den Angaben zufolge im September noch 2,955 Millionen arbeitslos gemeldet – 70.000 weniger als noch im August. Dass im September die Arbeitslosigkeit zurückgeht, ist typisch. Nach dem Ende der Sommerpause und mit Beginn des neuen Ausbildungsjahrgangs entwickelt sich der Arbeitsmarkt regelmäßig positiv.
Nahles: »Notwendige Impulse fehlen«
Die offizielle Arbeitslosenzahl gibt allerdings nicht die tatsächliche Größe der Arbeitslosigkeit wieder. So sind, wenn man etwa Arbeitslose in Beschäftigungsmaßnahmen oder arbeitsunfähig Erkrankte mitrechnet, im September 3,582 Millionen ohne Job gewesen. Diese sogenannte Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) ist saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 3000 gesunken. Im Vergleich zum September 2024 waren es allerdings 19.000 mehr.
»Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen allein aus saisonalen Gründen im September ab«, sagte BA-Chefin Andrea Nahles. »Dem Arbeitsmarkt fehlen weiterhin die notwendigen Impulse für eine kräftigere Belebung.«
Die Nachfrage der Betriebe nach Arbeitskräften ging im September weiter zurück. Im September waren 630.000 freie Arbeitsstellen bei der Bundesagentur gemeldet, 66.000 weniger als vor einem Jahr. Die Kurzarbeit dagegen blieb weitgehend stabil. Nach aktuellen Daten wurde vom 1. bis einschließlich 24. September für 36.000 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt.
Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit stehen allerdings nur bis Juli 2025 zur Verfügung. In diesem Monat wurde nach vorläufigen hochgerechneten Daten für 199.000 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld gezahlt. Das waren 4000 weniger als im Vormonat, aber 5000 mehr als im Juli des Vorjahres.