Shein verschiebt Ladeneröffnungen nach Sexpuppenskandal

Der Onlinehändler Shein verschiebt die Eröffnung seiner Geschäfte in Frankreich. Offiziell begründete das Unternehmen den Schritt mit strategischen Entscheidungen: »Wir müssen das Angebot und die Preispolitik anpassen, deshalb werden wir die Eröffnungen um einige Tage oder Wochen verschieben«, sagte Frédéric Merlin, Geschäftsführer der BHV-Kaufhauskette. Shein ist jedoch gerade in einen Skandal um pädopornografische Sexpuppen verwickelt.

Im Internet hatten Menschen auf der Website des Onlinehändlers Sexpuppen mit kindlichen Gesichtzügen entdeckt. Eine der Puppen, etwa 80 Zentimeter groß, ähnelte einem kleinen Mädchen und trug einen Teddy im Arm. Sie wurde Berichten zufolge für knapp 190 Euro als »Spielzeug für die männliche Masturbation« inseriert. Auch Macheten und Schlagringe wurden auf der Seite feilgeboten. Die französische Regierung leitete daraufhin ein Verfahren gegen Shein ein. Am vergangenen Freitag hieß es, dass das Unternehmen alle illegalen Produkte aus dem Onlineangebot entfernt habe. Es habe sich um einen internen Fehler gehandelt, teilte das Unternehmen mit.

Eröffnung auf unbestimmte Zeit verschoben

Kurz nach Bekanntwerden des Skandals eröffnete Shein in der vergangenen Woche im Pariser BHV-Kaufhaus den ersten Shein-Laden weltweit – ein etwa 1000 Quadratmeter großes Geschäft auf der sechsten Etage des Traditionskaufhauses. Die Eröffnung wurde von scharfen Protesten begleitet, die sich gegen den Sexpuppenskandal, aber auch gegen die verheerende Umwelt- und Sozialbilanz des Unternehmens richteten.

Bis Ende des Jahres wollte Shein weitere Geschäfte unter anderem in BHV-Kaufhäusern in Dijon, Reims und Grenoble eröffnen. Ob und wann dies nun stattfinden soll, ist unklar. Der in China gegründete Onlinehändler mit Sitz in Singapur werde in Frankreich unter strenger Beobachtung der Behörden bleiben, hieß es.

Shein eroberte mit günstiger Kleidung aus China den Modemarkt. Doch über das Unternehmen ist kaum etwas bekannt. Im Interview mit dem SPIEGEL gibt der Shein-Vorsitzende Donald Tang Einblicke, den ganzen Text lesen Sie hier. 

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