Solaranlagen für das Balkongeländer dürfen mit einem einfachen Schuko-Stecker angeschlossen werden. Das geht aus einer Produktnorm für Steckersolargeräte hervor, die der Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik (VDE) am Freitag veröffentlicht hat und die vom 1. Dezember an wirksam wird.
Damit eine Anlage mit einem Schuko-Stecker angeschlossen werden kann, darf die Gesamtmodulleistung maximal 960 Watt betragen. Mit einem sogenannten Wieland- oder SEP-Stecker ist eine Leistung von bis zu 2000 Watt erlaubt.
Das Regelwerk enthält aber noch eine ganze Reihe nützlicher Informationen für Hersteller, Anbieter und Installateure. »Aber auch Endverbraucher können sich hierdurch ein klares Bild machen, was sie zu beachten haben und welche Voraussetzungen das Steckersolarsystem für einen sicheren Betrieb erfüllen sollte«, erklärt Ansgar Hinz, Vorstandsvorsitzender des VDE, gegenüber dem Branchenportal »pv magazin«. »Durch normkonforme und damit im Sinne der Produkthaftung sichere Geräte wird das Vertrauen in die Technik der Steckersolarsysteme am Markt deutlich gesteigert.«
Steckersolargeräte mit integriertem Energiespeicher fallen weiterhin nicht unter die neue Norm. Für solche Anlagen ist nämlich in der Regel die Installation eines Stromsensors durch einen Fachmann erforderlich. Der Sensor erkennt, wann Überschussstrom zur Speicherung bereitsteht und wann Energie für den Eigenverbrauch bereitgestellt werden soll.
Die Hersteller erhoffen sich durch die Rechtssicherheit einen neuen Nachfrageschub für die umweltfreundlichen Energieanlagen. Zuletzt war die installierte Leistung zwar um 15 Prozent auf 0,17 Gigawatt gestiegen, doch der Zuwachs war in der Vergangenheit schon mal größer.
Die Zahl neu installierter Anlagen ging in jüngster Zeit sogar etwas zurück, wie Marktdaten verraten. Der Boom habe sich abgeschwächt, sagt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft, Carsten Körnig. Womöglich liegt die tatsächliche Zahl aber höher, denn der Erfahrung nach wird ein recht großer Teil der Systeme nicht bei der Bundesnetzagentur gemeldet.