Netzagentur droht Post mit Strafen bei schlechtem Service

Der Postbote hat mal wieder nicht geklingelt, sondern nur die Abholkarte eingeworfen? Oder der Brief an Oma ist gar ganz verloren gegangen? Beschwerden dieser Art dürften die meisten Bürgerinnen und Bürger kennen. Die Bundesnetzagentur geht ihnen nach. Ihr Chef, Klaus Müller, hat der Deutschen Post jetzt Strafzahlungen angedroht, sollte sich deren Service nicht verbessern.

»Wenn die Post unseren Anordnungen dann nicht nachkommt, kann das im Extremfall teuer für sie werden«, sagte Müller den Funke-Zeitungen. Im Sommer habe die Regulierungsbehörde zahlreiche Beschwerden von Verbraucherinnen und Verbrauchern über Post- und Paketdienstleistungen erhalten. Dies werde weiter beobachtet.

»Wir wollen, dass die Post ihre Dienstleistung verbessert. Das hat sie uns auch zugesagt«, erklärte Netzagentur-Chef Müller. »Wenn das nicht eintritt, haben wir Möglichkeiten laut dem Gesetz, und die werden wir nutzen.«

Postautomaten statt Postfilialen

Ein Teil der Beschwerden betrifft auch die Umwandlung von Postfilialen zu Postautomaten. In dieser Veränderung sieht Müller jedoch auch Positives: »Viele Leute, die tagsüber arbeiten, haben keine Chance, zu den Öffnungszeiten in eine Postfiliale zu gehen.« Für diese Kunden seien »gut gemachte Automaten mit 24-Stunden-Service eine gute Sache«.

Damit ein Postautomat genehmigt werde, müsse jedoch von der betreffenden Kommune nachgewiesen werden, dass »echte Anstrengungen« unternommen wurden, um vor Ort eine Filiale zu etablieren. »Wenn das nachgewiesenermaßen keinen Erfolg hatte, kommen Automaten infrage. Automaten sind besser als gar keine Post vor Ort«, erklärte der Chef der Bundesnetzagentur.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es, die Deutsche Post habe vergangene Woche Porto-Erhöhungen ab 1. Januar 2025 bekannt gegeben. Tatsächlich haben diese Erhöhungen bereits stattgefunden, zum 1. Januar 2026 sind keine neuen Erhöhungen geplant. Wir haben den Fehler korrigiert, der auf einer veralteten Meldung der Nachrichtenagentur AFP beruhte. Die Agentur hat den Fehler berichtigt.

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