Waldbrände zerstören Rekordfläche in Brasilien

Eine Fläche so groß wie Italien: Bei Bränden in Brasilien sind laut einem neuen Bericht im vergangenen Jahr 300.000 Quadratkilometer Wald zerstört worden. Das sind rund 60 Prozent mehr als im Durchschnitt der vergangenen vier Jahrzehnte, heißt es in dem Bericht der Initiative MapBiomas, einem Netzwerk aus Universitäten, Nichtregierungsorganisationen und Technologieunternehmen, das unter anderem Satellitenbilder analysiert.

»Die Kombination aus leicht entzündlicher Vegetation, niedriger Luftfeuchtigkeit und dem Einsatz von Feuer hat die perfekten Bedingungen für eine großflächige Ausbreitung geschaffen«, sagte Felipe Martenexen, Amazonas-Koordinator bei MapBiomas. »Sobald der Wald brennt, verliert er an Feuchtigkeit und Bewaldung«, sagte Martenexen. Dadurch werde er noch anfälliger für Brände.

Auch im Feuchtgebiet Pantanal, das größtenteils zu Brasilien gehört, gab es im vergangenen Jahr verheerende Brände. In 62 Prozent des Gebiets brannte es in den vergangenen 40 Jahren mindestens einmal.

Eine beispiellose Dürre trug im vergangenen Jahr zu einem Rekord an Waldbränden in Brasilien bei, insbesondere im Amazonasgebiet. Behörden und Experten führen das unter anderem auf die illegale Rodung von Land für Weideflächen und Landwirtschaft zurück.

Abholzung geht zurück

Das Ausmaß der Abholzung in dem südamerikanischen Land ist dagegen zuletzt deutlich zurückgegangen. So wurden 2024 insgesamt 1,24 Millionen Hektar Fläche entwaldet und damit etwa 32 Prozent weniger als im Vorjahr, wie »MapBiomas« im Mai berichtete. Es war das zweite Jahr in Folge, in dem das Ausmaß der Entwaldung in Brasilien insgesamt zurückging.

Der Amazonas-Regenwald gilt als CO₂-Speicher und spielt eine zentrale Rolle im globalen Kampf gegen den Klimawandel. Dennoch liegt die Bilanz fernab vom erklärten Ziel des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, bis 2030 eine »Nullabholzung« zu verzeichnen. Seit Beginn der jährlichen Erfassung durch MapBiomas im Jahr 2019 hat das südamerikanische Land eine Vegetationsfläche verloren, die der Größe Südkoreas entspricht: 9,88 Millionen Hektar – zwei Drittel davon im Amazonasgebiet.

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