Wie die kritische Infrastruktur besser geschützt werden soll

Eigentlich will ich Ihnen keine Angst machen, aber leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Wohl und Wehe unserer modernen Gesellschaften auch an ein paar Kabeln und anderen Versorgungsleistungen hängen, die einfach so auf dem Meeresgrund herumliegen. Glauben Sie nicht? Dann lesen Sie den ernüchternden Report, den ein Team um meinen Kollegen Marco Evers recherchiert und aufgeschrieben hat.

Bei der Lektüre werden Sie unter anderem erfahren, dass der Untergrund von Nord- und Ostsee eine Vielzahl lebensnotwendiger Infrastrukturen von modernen Gesellschaften birgt: unverzichtbare Leitungen für Strom und Gas, aber auch Datenkabel, ohne die es keine Internetverbindung gäbe, keine sichere Kommunikation, keinen internationalen Zahlungsverkehr.

Obwohl wir immer stärker von diesen fragilen Infrastrukturen abhängen, sind sie nahezu ungeschützt. Sie werden weder bewacht noch sind sie gepanzert. Und als ob das nicht schon heikel und dumm genug wäre, gab es bis vor Kurzem auch noch Karten im Internet, auf denen die Streckenverläufe dieser modernen Nabelschnüre genau verzeichnet waren. Im Grunde hätte man nur noch dazuschreiben müssen »Bitte hier durchschneiden«, dann wäre die Dummheit perfekt gewesen.

Tatsächlich wurden etliche der Unterseeleitungen in den vergangenen Monaten womöglich im Auftrag eher feindlich gesinnter Mächte wie Russland beschädigt, unter anderem weil ein Frachter seinen Anker angeblich aus Versehen über den Meeresgrund hat schleifen lassen. »Sabotage wird als Unfall getarnt«, schreibt das Team um Evers.

Wie kann die Naivität, die den Umgang mit der Hochsee-Infrastruktur lange prägte, überwunden werden? Meine Kollegen (eine Frau ist hier mitgemeint) haben mit zahlreichen kundigen Militärs und anderen Experten gesprochen – und dabei erfahren, dass derzeit glücklicherweise viel getan wird, um die Gefahren zu bannen. Was genau, lesen Sie hier .

Herzlich,

Ihr Guido Kleinhubbert

Außerdem empfehle ich Ihnen:

  • Schadstofflager im Kopf: Bereits durch kleine Mengen an Schadstoffen können Menschen ihr Gedächtnis verlieren oder sich nicht mehr richtig bewegen. Das Gift verursacht einen schleichenden Verlust von Nervenzellen im Gehirn .

  • Offroad ins Büro? Autos mit Allradantrieb boomen. Die Hersteller verdienen prächtig an der Technik. Fahrern bringt sie oft teure Reparaturen .

  • Zwei Mädchen und das Moor: Als Torfstecher bei Bremen eine mumifizierte Hand und andere Leichenteile fanden, führte das die Polizei auf eine vollkommen falsche Fährte. Erst eine Wissenschaftlerin gab den entscheidenden Tipp .

  • Erste Aufnahmen des Rubin-Observatoriums: So können Sie etwas entdecken, was noch kein Astronom gefunden hat .

  • Von der Nazi-Diva zur LGBTQ-Ikone: Zarah Leander war der Star in Propagandafilmen der Nationalsozialisten. Im Nachkriegsdeutschland liebte das Publikum sie dennoch – oder gerade deswegen .

Bild der Woche

Tausende Lichtjahre entfernt, an einem Ort im All, den die Menschheit niemals erreichen wird, liegen der Trifid- und der Lagunennebel. Dass sie hier so gut zu erkennen sind, ist dem neuen Vera C. Rubin-Observatorium in Chile zu verdanken. Ab Ende 2025 soll die Anlage Nacht für Nacht den Himmel absuchen und mithilfe einer Digitalkamera, die so groß ist wie ein Pkw, eine Art Zeitrafferaufnahme des Universums erstellen. Forschende gehen davon aus, dabei Millionen unbekannter Asteroiden, Kometen und anderer interstellarer Objekte zu finden.

(Feedback & Anregungen? )

Chinesisches Schiff »Yi Peng 3«: Aus Versehen den Anker schleifen lassen?

Foto:

Mikkel Berg Pedersen / REUTERS

Foto: NSF-DOE Vera C. Rubin Observatory

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