Prinz Harry wirft britischer Boulevardzeitung Racheaktion vor

Prinz Harry, 40, wirft der britischen Boulevardzeitung »The Sun«, sich mit ihrer Berichterstattung über Diddy an ihm zu rächen. Das besagt ein kürzlich veröffentlichtes Gerichtsdokument, über das der »Guardian« am Freitag berichtete .

Harry bezieht sich dabei auf eine »Sun«-Titelgeschichte aus dem März 2024. In dieser wurde der Herzog von Sussex im Zuge der Ermittlungen gegen den Musiker Sean »Diddy« Combs, 55, genannt.

Combs steht derzeit in New York vor Gericht . Dem einstigen Hip-Hop-Mogul werden unter anderem Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, Drohungen und Organisierte Kriminalität vorgeworfen, bei einer Verurteilung droht ihm eine lebenslange Haftstrafe. Combs plädiert in den zentralen Vorwürfen auf Unschuldig, lehnte kürzlich einen Vergleich ab. Der Prozess erfährt aber auch deshalb weltweit größte Aufmerksamkeit, weil seit Monaten spekuliert wird, welche weiteren prominenten Namen das Gerichtsverfahren zutage fördern könnte.

Titelzeile sorgt für Ärger

Auch die »Sun« beteiligte sich an Spekulationen dieser Art und veröffentlichte im vergangenen Jahr eine Titelgeschichte , die Prinz Harry in den Fokus rückte. Zu einem 2007 aufgenommenen Foto, das ihn mit Sean Combs und Rapper Kanye West zeigt, schrieb die Boulevardzeitung: »Harry named in P. Diddy sex traffic case« (»Harry in P. Diddys Sexhandel-Fall genannt«). Erst im vierten Absatz des Artikels wird aufgelöst, dass Harry gar kein Fehlverhalten vorgeworfen wird. Laut dem Bericht soll Combs den Namen des Prinzen vielmehr dafür benutzt haben, »um wilden Partys, auf denen ›schwere illegale Aktivitäten‹ stattfanden, ›Legitimität‹ zu verleihen.«

Wie der »Guardian« nun berichtet, beschuldigt Harry die »Sun«, den Text aus Rache veröffentlicht zu haben. Die Geschichte gehöre zu »einer großen Anzahl falscher und höchst abfälliger Artikel«, die »als Vergeltung« für eine frühere Klage gegen den Zeitungsverlag veröffentlicht worden sein sollen.

Rechtsstreit zwischen Harry und »The Sun«

Prinz Harry hatte vor Erscheinen der besagten Titelgeschichte tatsächlich Klage gegen die News Group Newspapers (NGN) eingereicht. Darin warf er dem Verlag unrechtmäßige Informationsbeschaffung und Eindringen in seine Privatsphäre vor. Anfang 2025 einigten sich beide Parteien auf einen Vergleich. In einer Erklärung der NGN hieß es, Harry erhalte eine »substanzielle Entschädigung«.

In den nun veröffentlichten Gerichtsakten gab Harry an, dass Artikel dieser Art über ihn »eine äußerst negative Auswirkung auf seine psychische Gesundheit und die seiner Frau und Kinder« gehabt hätten. Die Schlagzeile über ihn und Sean Combs nannte er den Akten zufolge »vielleicht am schädlichsten von allem«.

Die News Group Newspapers bestreitet, dass die Berichterstattung ein Racheakt gewesen sei. Der Artikel sei korrekt, und die »Sun« veröffentliche Geschichten über den Herzog von Sussex, »die aufgrund seiner Rolle und seiner Handlungen gerechtfertigt sind«.

In New York geht der Prozess gegen Sean »Diddy« Combs unterdessen weiter – und offenbart verstörende Details. Zuletzt wurde Combs’ Ex-Freundin Cassie Ventura, 38, befragt. Am zweiten Verhandlungstag sagte sie stundenlang aus, wie Combs sie systematisch erniedrigt, erpresst und immer wieder zum Sex mit fremden Männern gezwungen habe. Einen ausführlichen Bericht über die Verhandlung finden Sie hier.

Prominente West, Prinz Harry, Combs bei Gedenkkonzert für Diana in London, 2007

Foto: PA Souza / 4803464 / PA Photos / dpa / picture alliance

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