Medizinischer Notfall unterbricht Alcaraz-Match

Beim Rasenklassiker von Wimbledon ist es gegen Ende des Erstrundenmatches von Topfavorit Carlos Alcaraz zu einem Zwischenfall gekommen. Bei 33 Grad Sommerhitze in London musste eine Person auf den Zuschauerrängen nach einem Zusammenbruch medizinisch versorgt werden. Nach etwa 15 Minuten Unterbrechung wurde der Tennisfan, dem übertragenden Sender Prime Video zufolge eine ältere Frau, mit einer Trage abtransportiert. Weitere Angaben zum Gesundheitszustand der Zuschauerin gab es zunächst nicht.

Zuvor hatte der Sport auf dem Rasen den Center Court in Atem gehalten. Der spanische Weltranglistenzweite Alcaraz, der das traditionsreichste Tennisturnier bereits 2023 und 2024 gewonnen hatte, war in Runde eins gegen Fabio Fognini aus Italien gefordert. Und der machte es Alcaraz schwer: 7:5, 6:7 (5:7), 7:5, 2:6 hieß es aus Sicht des hochfavorisierten French-Open-Champions nach vier Sätzen. Fognini konnte den Rückenwind allerdings nicht in den fünften Satz hinüberretten: Alcaraz gelang das frühe Break, und als Fognini sich zwei Chancen zum Rebreak erspielte, wehrte der Spanier diese humorlos ab.

Es folgte der Notfall auf der Tribüne. Die Unterbrechung schien Fognini endgültig aus dem Konzept gebracht zu haben, der finale Satz ging 6:1 an Alcaraz.

Struff weiter, Altmaier raus und eine gute Nachricht für Zverev

Auch Jan-Lennard Struff hatte Grund zu jubeln, ein zuletzt seltenes Erfolgserlebnis bei einem Grand-Slam-Turnier. Der 35-jährige Deutsche setzte sich 6:2, 5:7, 6:3, 6:3 gegen den Österreicher Filip Misolic durch und zog in die zweite Runde ein, wo er auf den Kanadier Felix Auger-Aliassime trifft. Daniel Altmaier hingegen schied als erster deutscher Tennisprofi aus. Der Kempener war gegen den Kanadier Gabriel Diallo, der das Vorbereitungsturnier in 's-Hertogenbosch gewonnen hatte, chancenlos und unterlag 1:6, 2:6, 4:6. Altmaier konnte damit nicht an sein starkes Ergebnis aus Paris anknüpfen, wo er bei den French Open das Achtelfinale erreicht hatte.

Ebenfalls beendet ist das Turnier bereits für den ehemaligen Weltranglistenersten Daniil Medwedew. Vor acht Tagen hatte der Russe im Vorbereitungsturnier in Halle noch im Finale gestanden, nun unterlag Medwedew dem Franzosen Benjamin Bonzi 6:7 (2:7), 6:3, 6:7 (3:7), 2:6. Bonzi hatte zuvor seit 2022 kein Hauptfeld-Match auf Rasen mehr gewonnen, Medwedew 2023 und 2024 im All England Club das Halbfinale erreicht.

»Es ist hart, traurig. Aber das Spiel ist vorbei, ich kann nichts mehr tun. Ich fand, dass er sehr gut gespielt hat. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht schlecht gespielt habe. Also ja, ich sehe nicht viel, was ich hätte besser machen können«, sagte Medwedew.

Für den 29-Jährigen war es eine weitere Grand-Slam-Enttäuschung. Der US-Open-Champion von 2021, der in Halle im Halbfinale Alexander Zverev geschlagen hatte, war bereits in Melbourne (2. Runde) und Paris (1. Runde) früh ausgeschieden. In Wimbledon hätte er im Viertelfinale auf Zverev treffen können, für den er bei zwölf Siegen in den vergangenen 14 Partien zu einem wahren Angstgegner geworden ist.

Ebenfalls schon raus ist auch der an Position acht gesetzte Holger Rune. Von Krämpfen geplagt unterlag der Däne dem Chilenen Nicolás Jarry nach 2:0-Satzführung noch mit 6:4, 6:4, 5:7, 3:6, 4:6.

Auch Carlos Alcaraz hatte mit der Hitze zu kämpfen – und mit seinem Gegner

Foto: Javier Garcia / Shutterstock / IMAGO

Daniil Medwedew musste früh seine Koffer packen

Foto: Kirill Kudryavtsev / AFP

Verwandte Artikel

Next Post

Hakuna Papaya

Szene des Rennens: Es lief die Runde 55 von insgesamt 70, auf den vorderen Plätzen waren alle Boxens...