Die ukrainische Tennisspielerin Jelina Switolina hat sich gegen Hasskommentare in den sozialen Medien zur Wehr gesetzt. Die Weltranglisten-13. teilte auf ihrem Instagram-Account Fotos von beleidigenden und bedrohlichen Nachrichten. In einer davon hieß es: »Ich hoffe, du stirbst heute Nacht.«
Switolina, die zuvor ihr Viertelfinale beim WTA-Turnier im kanadischen Montreal verloren hatte, fügte den Hassnachrichten eine Botschaft hinzu: »Ich bin Mutter, bevor ich Athletin bin. Die Art und Weise, wie ihr mit Frauen – mit Müttern – sprecht, ist beschämend. Wenn eure Mütter eure Nachrichten sehen würden, wären sie angewidert.«
Beim 1000er-Turnier, der zweitwichtigsten Kategorie nach den Grand-Slam-Turnieren, unterlag Switolina der früheren japanischen Weltranglistenersten Naomi Osaka 2:6, 2:6. Switolina ist mit dem französischen Profi Gaël Monfils verheiratet, der ebenfalls in den Hasskommentaren erwähnt wurde.
Auch deutsche Profis äußern sich
Manche Nachrichten bezogen sich zudem auf den russischen Angriffskrieg gegen ihre Heimat: »Dein Land befindet sich im Krieg, und du machst dich da draußen so lächerlich«, hieß es beispielsweise. »Widerlich«, nannte der australische Profi Nick Kyrgios die Beleidigungen gegen seine Tenniskollegin.
Hassbotschaften in den sozialen Netzwerken sind im Tennis längst kein Einzelfall. Auch die deutschen Profis Eva Lys und Tamara Korpatsch machten zuletzt auf die Problematik aufmerksam. »Wie ihr alle sagt: Ich bin scheiße, ich kann nicht aufschlagen, ich spiele schlechtes Tennis. Wenn ich so schlecht bin, warum zur Hölle wettet ihr auf mich?«, schrieb Korpatsch Ende Juli in einer Instagram-Story.
Um die Spielerinnen im Internet besser zu schützen, führte die Frauen-Profiorganisation WTA zu Beginn des vergangenen Jahres mit anderen Organisationen eine technologische Lösung ein: Künstliche Intelligenz soll Botschaften filtern.