Nick Woltemade ist derzeit in aller Munde. Der 23 Jahre alte Stürmer hat bei der U21-Europameisterschaft mit sechs Toren dafür gesorgt, dass die deutsche Mannschaft am Samstag im Finale gegen England steht. Vor allem aber gibt es hartnäckige Gerüchte, dass Woltemade den VfB Stuttgart nach nur einer Saison wieder verlassen und zum FC Bayern wechseln könnte.
Am Tag vor dem großen Finale wurde der Deutsche Fußball-Bund (DFB) von den aktuellen Entwicklungen überrascht. Woltemade war als Teilnehmer der obligatorischen Pressekonferenz an der Seite von Trainer Antonio Di Salvo angekündigt worden, und anscheinend wollte niemand beim DFB diese Besetzung rückgängig machen.
Stattdessen wurde ein Frageverbot zu einem möglichen Bayern-Wechsel verhängt, so verkam die PK zu einer Farce.
Woltemade musste sich nur teilweise selbst um das Ausweichmanöver kümmern, denn die anwesenden Pressevertreter wollten sich nur ungern auf das Prozedere einlassen.
Mehrmals wies ein Vertreter der Europäischen Fußball-Union (Uefa) darauf hin, dass nur Fragen zum Finale erlaubt seien. »Wir spielen morgen ein Finale, das ist der einzige Fokus.« So oder so ähnlich antwortete Woltemade wiederholt auf Fragen.
VfB plant »fest« mit Woltemade
Auch die Nachfrage, wie er persönlich mit den Diskussionen der vergangenen Stunden umgehe, ließ Woltemade unbeantwortet. »Das ist leider keine Frage zum Spiel morgen. Deshalb gibt es darauf keine Antwort«, sagte er vor dem Endspiel am Samstag (21.00 Uhr, Liveticker SPIEGEL.de; TV: Sat.1) in Bratislava.
Das Finale sei »eine einmalige Chance«, darauf hätten er und seine Teamkollegen »lange hingearbeitet«. Auch DFB-Coach Di Salvo ließ sich nicht aus der Reserve locken. »Ich kümmere mich um 23 Spieler und das Finale. Alles, was drumherum ist, ist mir wurscht«, sagte er.
Am Donnerstag hatten sowohl Sky als auch die »Bild«-Zeitung berichtet, dass sich der FC Bayern München mit Woltemade über einen Wechsel in diesem Sommer geeinigt haben soll. Lesen Sie hier , ob und wie Woltemade überhaupt zu den Bayern mit Harry Kane und Jamal Musiala passen würde.
Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth betonte im Anschluss, dass der VfB »fest« mit dem Offensiv-Allrounder plane. Man wolle »auch im kommenden Jahr von seinen sportlichen Qualitäten profitieren. Dazu gibt es kein alternatives Planungsszenario«, sagte er der »Bild«.
Woltemades Vertrag in Stuttgart läuft bis 2028. Sein Auftritt bei der PK spricht jedoch eher dafür, dass er einen Wechsel anpeilt.
Christian Kunz / dpa