Gleich drei Unternehmen müssen den Kleinwerteindex SDax zumindest vorübergehend verlassen, weil sie ihre geprüften Geschäftsberichte für das vergangene Jahr nicht rechtzeitig vorgelegt haben. Die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx strich den Softwareentwickler Nagarro, den Labordienstleister Stratec und den Finanzinvestor Mutares am Dienstag mit Wirkung zum 9. Mai aus der 70 Werte starken Liste.
Alle drei Unternehmen hatten bereits eingeräumt, dass ihre Abschlussprüfer wegen kritischer Bewertungsfragen mehr Zeit gebraucht hätten und die Bilanz deshalb nicht wie von der Börse vorgeschrieben bis Ende April testieren konnten. Nagarro fällt deshalb auch aus dem Technologieindex TecDax heraus.
Sie können frühestens bei der nächsten regulären Überprüfung im Juni wieder in die Indizes aufgenommen werden, wenn sie bis dahin die Bilanz vorgelegt haben. Alle drei haben das noch für den Mai in Aussicht gestellt.
Für das Trio rücken die Berliner Beteiligungsgesellschaft MBB, die Thyssenkrupp-Wasserstoff-Tochter Nucera und die auf Osteuropa spezialisierte Bank ProCredit in den SDax auf. MBB ist auch Großaktionär des Infrastruktur-Dienstleisters Friedrich Vorwerk, der erst im April außer der Reihe für den Großhandelskonzern Metro in den SDax gekommen war. Die Nagarro-Aktie wird im TecDax durch jene von Drägerwerk ersetzt.