Trump sieht Fortschritte im Streit um seltene Erden

Laut US-Präsident Donald Trump will China die Lieferungen von seltenen Erden und Magneten in die USA wieder aufnehmen. Der chinesische Präsident Xi Jinping habe dem in einem Telefonat der beiden Staatsoberhäupter zugestimmt, sagte Trump auf die Frage eines Reporters an Bord der Air Force One. »Wir sind bei den Verhandlungen mit China sehr weit fortgeschritten.« Zuvor hatte Trump Handelsgespräche mit China für Montag in London angekündigt.

Während des etwa eineinhalbstündigen Gesprächs sei es um die »Feinheiten« der im Mai abgeschlossenen Handelsvereinbarung gegangen, in der beide Nationen ihre zuvor erhobenen Strafzölle gesenkt hatten, schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Es habe »sehr positive Ergebnisse« gegeben.

Der Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften hält die Weltwirtschaft seit längerer Zeit in Atem. Trump fährt seit seinem Amtsantritt einen harten handelspolitischen Kurs gegenüber China. Zwischenzeitlich hatte der Republikaner die Strafzölle auf Einfuhren aus China in die USA in mehreren Schritten auf schwindelerregende 145 Prozent erhöht, worauf Peking wiederum mit Gegenzöllen und Ausfuhrbeschränkungen für seltene Erden reagierte. Diese trafen allerdings neben den USA auch Europa und andere Volkswirtschaften. Seltene Erden sind Metalle, die etwa für den Bau von Elektromotoren und Windkraftanlagen essenziell sind.

In Deutschland, Europa, Japan und den USA gerieten Firmen dadurch unter Druck, weil ihnen Rohstoffe für die Produktion von Motoren oder Sensoren fehlten. Der japanische Autohersteller Suzuki stoppte etwa die Produktion seines Kleinwagens Swift in einem japanischen Werk, Ford ließ die Produktion seines SUV Explorer in Chicago zeitweise ruhen.

Von einem großen deutschen Autohersteller heißt es, man habe Lager für die wichtigsten seltenen Erden angelegt, die aber nur wenige Monate reichten. Der Zulieferer Mahle erklärte dagegen, die aktuelle Lage sei »hochkritisch«. Man habe zwar Lagerbestände, aber sehe das Risiko von Produktionsunterbrechungen. China fördert etwa 60 Prozent der seltenen Erden weltweit und stellt 90 Prozent der Magnete aus diesen Rohstoffen her.

Ein Sprecher des fränkischen Zulieferers Schaeffler brachte gar die Verlagerung von Produktion ins Spiel, »um Risiken in der Lieferkette abzuschwächen.« Sowohl Mahle als auch Schaeffler benötigen seltene Erden wie Neodym für die Magnete in Elektromotoren.

China will Prüfung für EU-Exporte beschleunigen

Europäischen Firmen stellte China derweil in Aussicht, Exportanträge schneller zu bearbeiten. Bei einem Treffen mit EU-Handelskommissar Maroš Šefčovič in Paris habe Chinas Handelsminister Wang Wentao den Bedenken der Europäer große Wichtigkeit beigemessen, erklärte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking. China sei bereit, einen »grünen Kanal« einzurichten, um die Prüfung von Anträgen zu beschleunigen. Wang hoffe im Gegenzug, dass die europäische Seite Maßnahmen ergreife, damit der Handel von Hightechprodukten mit China einfacher erfolge, sagte der Sprecher.

China drängt die EU insbesondere darauf, die hoch spezialisierten Halbleiter-Produktionsmaschinen der niederländischen Firma ASML wieder in die Volksrepublik zu exportieren. Diese sind notwendig, um die modernsten Chips, etwa für das Training von künstlicher Intelligenz, zu produzieren. Die Niederlande hatten den Export von ASML-Maschinen, vor allem auf Druck der USA, stark eingeschränkt.

Trump an Bord der Air Force One (Archiv): »Sehr positive Ergebnisse«

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Elizabeth Frantz / REUTERS

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