Die Preise für Verbraucher in den USA sind auch im Juni weiter angestiegen, nach Regierungsangaben betrug die Inflation 2,7 Prozent. Das waren 0,3 Prozentpunkte mehr als im Vormonat, wie das Arbeitsministerium mitteilte. US-Präsident Donald Trump sprach von einer »sehr niedrigen Inflation«. Er machte zugleich erneut Druck auf die Notenbank Federal Reserve (Fed), die Leitzinsen zu senken.
Eier werden noch teurer, Autos billiger
Im Mai hatte die Teuerung in den USA im Vergleich zum Vorjahresmonat noch 2,4 Prozent betragen. Zwischen Mai und Juni verteuerten sich laut dem Ministerium insbesondere Möbel, Kleidung und Freizeitartikel. Viele dieser Waren werden in die USA importiert. Auch bestimmte Lebensmittel wie Fleisch, Geflügel und Eier verteuerten sich laut dem Consumer Price Index (CPI) überdurchschnittlich. Günstiger wurden dagegen Gebrauchtwagen, Neufahrzeuge und Flugtickets.
Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden, stieg wie erwartet um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent.
Wegen Trumps Zöllen hatten Experten mit einem Anstieg der Verbraucherpreise gerechnet. Im Schnitt allerdings nur um 2,6 Prozent. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, bezeichnete die aktuellen Daten dagegen als Beleg, dass Trump die Inflation »stabilisiert« habe. »Die Panikmacher haben weiter Unrecht«, schrieb sie beim Onlinedienst X.
Trump droht mit neuen Zöllen
Trump hatte im April einen Basiszoll in Höhe von zehn Prozent für fast alle Handelspartner verhängt. Ab dem 1. August droht er der Europäischen Union und vielen anderen Ländern hohe Aufschläge an. Für die EU sollen es 30 Prozent auf die meisten Güter sein.
Trump behauptet seit Monaten, in den USA gebe es dank seiner Politik »keine Inflation«. Nun änderte er seine Wortwahl und schrieb von einer »sehr niedrigen Inflation«. Zugleich rief er die Zentralbank Fed auf, den Leitzins um drei Prozentpunkte zu senken. Derzeit liegt er in einer Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent.
Trump erhofft sich von einem Zinsschnitt höhere Investitionen, da Kredite damit vermutlich billiger würden. Die Fed gibt sich dagegen bisher vorsichtig und verweist auf das Inflationsrisiko und die Gefahr steigender Arbeitslosenzahlen. In zwei Wochen berät die Notenbank in Washington erneut über die Leitzinsen.
Anmerkung der Redaktion: Wir haben eine falsche Formulierung zur Höhe der Inflation in einer früheren Version dieser Meldung korrigiert.
Sonderangebote bei einem Autohändler im US-Bundesstaat Florida
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