Jedes dritte Unternehmen leidet unter Auftragsmangel

Die deutsche Wirtschaft leidet weiter unter Auftragsmangel. Laut dem Ifo-Institut hat mehr als ein Drittel der Unternehmen in Deutschland zu wenig Aufträge. Der Anteil der Betriebe mit Auftragsmangel lag im Juli demnach bei 36,7 Prozent.

Das Phänomen ist nicht neu. Im April war der Anteil ähnlich hoch. Jedoch liegt der Auftragsmangel weiter über dem langfristigen Durchschnitt.

»Trotz leichter Fortschritte ist die Talsohle nicht durchschritten«, erklärte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. Der anhaltende Auftragsmangel bleibe »ein zentrales Hemmnis für eine substanzielle konjunkturelle Erholung«.

In der Industrie stieg der Anteil der Unternehmen mit fehlenden Aufträgen laut Ifo von April bis Juli wieder, und zwar von 36,8 auf 38,3 Prozent. Besonders stark betroffen seien der Automobilbau, wo der Anteil auf 42,6 Prozent zunahm, der Maschinenbau und die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen. Auch in der Metallindustrie melde knapp die Hälfte der Betriebe eine unzureichende Auftragslage.

Im Dienstleistungssektor berichten laut Umfrage dagegen weniger Unternehmen von fehlenden Aufträgen: Der Anteil sank von 32,3 auf 29,9 Prozent, wie das Ifo weiter mitteilte. In einzelnen Branchen bleibe die Lage aber angespannt, etwa bei Leiharbeitsfirmen, hier lag der Anteil der Firmen mit Auftragsmangel bei 56,3 Prozent. Auch im Beherbergungsgewerbe, bei Werbeagenturen und Marktforschungsunternehmen sei der Auftragsmangel überdurchschnittlich hoch.

Im Großhandel klagen laut Ifo rund zwei Drittel der Unternehmen über fehlende Aufträge. Im Einzelhandel berichte weiterhin jeder zweite Betrieb über eine unzureichende Nachfrage, heißt es von dem Institut. Ob die deutsche Wirtschaft angesichts hoffnungsvoller Prognosen vor einem Comeback steht, lesen Sie hier .

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