Kabinengewerkschaft Ufo meldet gescheiterte Gespräche mit Lufthansa

Der Lufthansa droht neuer Tarifärger: Die Spartengewerkschaft Ufo erklärte die Gespräche mit der Konzernführung über eine tarifliche Gesamtlösung für das Kabinenpersonal bei Lufthansa, Lufthansa CityLine, Lufthansa City Airlines und Discover Airlines für gescheitert. »Nun bleibt uns nur, klassische Gewerkschaftsarbeit zu machen: Airline für Airline, Tarifvertrag für Tarifvertrag«, sagte der Vorsitzende der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (Ufo), Joachim Vázquez Bürger, laut Mitteilung .

Seit März 2024 habe die Gewerkschaft den Dialog mit der Lufthansa-Führung gesucht, sagte Vázquez Bürger. Die Lufthansa habe sich jedoch konsequent verweigert, bedrohe gut bezahlte Arbeitsplätze bei Lufthansa und Lufthansa CityLine und zementiere »inakzeptable Arbeits- und Vergütungsbedingungen bei den neu gegründeten Fluggesellschaften Lufthansa City Airlines und Discover Airlines«.

Laut Branchenmedien informierte die Ufo ihre Mitglieder über Gespräche, die von »Blockade und nebulösen Maximalforderungen« gekennzeichnet gewesen seien. Wie das Portal aero.de schreibt , warnt Ufo in dem Schreiben vor Einsatzbedingungen wie bei Ryanair.

Die Lufthansa steckt bereits im Konflikt mit den Piloten: Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bereitet neue Streiks bei Deutschlands größter Fluggesellschaft vor: Seit Freitag läuft eine Urabstimmung, bis zum 30. September dürfen die bei der VC organisierten Beschäftigten der Lufthansa Kerngesellschaft und der Frachttochter Lufthansa Cargo über einen möglichen Arbeitskampf abstimmen.

In der Sache geht es dabei um Betriebsrenten und Übergangsversorgungsansprüche von etwa 4800 Pilotinnen und Piloten. Die Vereinigung Cockpit verlangt deutlich höhere Beiträge des Arbeitgebers zu den Rentenfonds.

Großer Streit hinter verschlossenen Türen

Seit Jahren schwelt hinter verschlossenen Türen ein großer Streit. Der Konzernvorstand um den Vorsitzenden Carsten Spohr hat die neuen Flugbetriebe City Airlines und Discover mit dem erklärten Ziel gegründet, dort zu kostengünstigeren Tarifbedingungen zu fliegen, als sie bei der Lufthansa-Kernmarke, der Cargo sowie der Regionaltochter Lufthansa Cityline gelten. Wachstum könne nur dort stattfinden, wo Geld verdient wird, hat Spohr mehrfach klargestellt.

Beim Ferienflieger Discover wurden bereits Tarifverträge mit der konkurrierenden Gewerkschaft Ver.di geschlossen, während die Spartengewerkschaften VC für die Piloten und Ufo für das Kabinenpersonal außen vor blieben. Die beiden Altgewerkschaften wollen schon aus Eigeninteresse verhindern, dass immer mehr Flugzeuge und damit Arbeitsplätze zu den jüngeren und kostengünstigeren Betrieben verlagert werden.

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