Menschen suchen im Himmel nach unbekannten Flugobjekten, senden Signale ins All oder hinterlassen Geschenke für Aliens. Doch die Suche nach außerirdischem Leben war bislang erfolglos. Forschende der US-Raumfahrtbehörde Nasa und der Pennsylvania State University wollen jedoch herausgefunden haben, wo und wie die Menschheit am ehesten Ausschau halten sollte.
Der neuen Studie in »The Astrophysical Journal Letters« zufolge sollte sich die Suche auf bestimmte Planeten außerhalb unseres Sonnensystems konzentrieren, sogenannte Exoplaneten. Und zwar genau dann, wenn sich Exoplaneten – von der Erde aus gesehen – auf einer Linie mit anderen Exoplaneten des Systems oder ihrem Zentralstern befinden. Außerdem kommen die Forschenden zu dem Schluss, dass Sonnensysteme, die in bis zu 23 Lichtjahren Entfernung zur Erde liegen, möglicherweise am vielversprechendsten sind.
Der Grundgedanke ist dabei, dass die Außerirdischen über Technologie verfügen, die unserer gleicht, und sie auch so nutzen: Wissenschaftler, die zu außerirdischer Intelligenz forschten, fahndeten im Universum oft nach Hinweisen auf vergangene oder gegenwärtige Technologie, sogenannten Technosignaturen, erklärte die Astrophysikerin Pinchen Fan. »Über die Richtung und Häufigkeit unserer häufigsten Signale nachzudenken, gibt uns Einblicke, wo wir suchen sollten, um unsere Chancen zu verbessern, fremde Technosignaturen zu entdecken.«
Funksignale schwappen über
Für die Studie untersuchte die Gruppe um Fan, wo von Menschen gesendete Radiosignale für Beobachter, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden, am besten zu erkennen wären. Die Forschenden analysierten dazu Protokolle des Nasa Deep Space Networks (DSN) aus den vergangenen 20 Jahren. Das DSN ist ein Netz aus bodengestützten Anlagen, das Funkkommunikation mit Sonden, Teleskopen und anderen menschengemachten Objekten in den Tiefen des Weltraums ermöglicht. Die Wissenschaftler stellten fest, dass diese Signale überwiegend auf Flugkörper in der Nähe des Mars gerichtet wurden. Dabei kann es sein, dass solche Signale über den Mars hinausgehen, weil der rote Planet sie nicht komplett blockiert.
Die Analyse zeigte, dass ein außerirdischer Beobachter, der sich genau entlang der Sichtlinie befindet, auf die unsere Funksignale beim Mars gerichtet sind, in 77 Prozent der Zeit tatsächlich ein Signal empfangen würde.
Umgekehrt sei es deshalb sinnvoll, den Blick auf Exoplaneten zu richten, die sich vor andere Planeten ihres jeweiligen Sonnensystems oder vor ihre Sonne schöben. Denn dann wären es wir Menschen, die mit vergleichsweise hoher Wahrscheinlichkeit Signale von einem außerirdischen DSN wahrnehmen könnten.
Unsere stärksten Funksignale ins All könnten mit heutigen Teleskopen bis zu etwa 23 Lichtjahre weit gehört werden. Deshalb lohnt es sich der Studie zufolge, bei der Suche nach Außerirdischen primär auf Sternsysteme zu achten, die höchstens so weit von uns entfernt sind. Auch hier gilt die Annahme, dass die Technik der Außerirdischen in etwa so leistungsstark ist wie unsere. Das Forschungsteam will als Nächstes herausfinden, welche nahen Sternsysteme dafür besonders geeignet sind.
Unser Sonnensystem sei relativ flach, heißt es in der Studie außerdem noch. Wenn man es sich wie einen Teller vorstellte, führten die meisten menschlichen Signale entlang der Oberfläche, schreiben die Forscher. Um Außerirdische zu suchen, sollten aber mehr Signale senkrecht ins All zielen.
»Die Menschen stehen noch am Anfang der Reise ins Weltall, und je weiter wir uns ins Sonnensystem vorwagen, desto mehr Übertragungen zu anderen Planeten wird es geben«, sagte der Astrophysiker und Co-Autor Jason Wright.
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Blick auf den Mars
Foto: JPL-Caltech / NASA