Am vergangenen Mittwoch ist die weltberühmte Schimpansenforscherin Jane Goodall im Alter von 91 Jahren gestorben (hier unser Nachruf). Nun hat der Streamingdienst Netflix ein Interview mit ihr veröffentlicht, das bereits im März aufgezeichnet worden war: Klar war schon damals, dass die Aufnahmen erst nach ihrem Tod ausgestrahlt werden sollten. »Famous Last Words« heißt die neue Netflix-Interviewreihe, sie basiert auf einem populären dänischen Format. Gesprächspartner sind »Persönlichkeiten, die Gesellschaft und Kultur nachhaltig geprägt haben«, heißt es von Netflix – so wie Jane Goodall.
Im Gespräch mit Brad Falchuk blickte Goodall dabei auf ihr Leben und Wirken zurück. Inklusive Seitenhieben auf prominente Politiker und Strippenzieher. »Natürlich gibt es Menschen, die ich nicht mag, und ich würde sie gern in eines von Musks Raumschiffen setzen und sie alle auf den Planeten schicken, von dem er sicher ist, dass er ihn entdecken wird«, sagte Goodall und bezog sich dabei auf SpaceX-Gründer Elon Musk.
Neben Musk würde sie auch US-Präsident Donald Trump und einige seiner Anhänger in das Raumschiff packen, so Goodall. »Und dann würde ich Putin dazunehmen und Präsident Xi. Ich würde auf jeden Fall auch Netanyahu und seine rechtsextreme Regierung reinsetzen. Ich würde sie alle in dieses Raumschiff setzen und wegschicken.«
Goodall hat Trump bereits in der Vergangenheit kritisiert. 2022 sagte sie beispielsweise in einem Interview, Trump lege das gleiche Verhalten an den Tag wie ein männlicher Schimpanse, der mit einem anderen um die Vorherrschaft konkurriert. »Sie stehen aufrecht da, sie stolzieren herum, sie geben sich größer und aggressiver, als sie tatsächlich sind, um ihre Rivalen einzuschüchtern.«
Zum Abschluss des Interviews verließ Falchuk die Bühne und überließ es Goodall, sich allein direkt an die Kamera zu wenden. »Und selbst heute, wo die Welt dunkel ist, gibt es noch Hoffnung. Geben Sie die Hoffnung nicht auf. Wenn Sie die Hoffnung aufgeben, werden Sie apathisch und tun nichts mehr«, sagte sie. Aber wenn man das, was an der Welt noch schön sei, retten wolle, dann solle man über die Handlungen nachdenken, die man jeden Tag ausführe. »Denn millionenfach, milliardenfach multipliziert werden selbst kleine Handlungen große Veränderungen bewirken.« (Goodalls vollständige Rede am Ende des Interviews können Sie hier im Original nachlesen.)