Im Streit über das geplante Rentenpaket schlägt sich Wirtschaftsministerin Katherina Reiche auf die Seite der Jungen Gruppe, einem Zusammenschluss junger Unionsabgeordneter.
Zu den notwendigen Reformen gehöre etwa, dass die Zeit, die man insgesamt im Beruf verbringe, länger werden müsse, sagte die CDU-Politikerin in Berlin auf die Frage eines Journalisten. Die umlagefinanzierte Rente dürfe nicht zu einer weiteren Belastung der Lohnnebenkosten führen. Insofern habe die Junge Gruppe recht.
Hintergrund ist ein Streit über das geplante Rentenpaket der schwarz-roten Bundesregierung. Im Koalitionsvertrag hat sie vereinbart, die Haltelinie für das Rentenniveau bei 48 Prozent bis zum Jahr 2031 zu verlängern. Die Haltelinie bezeichnet das Absicherungsniveau der Rente im Verhältnis zu den Löhnen – die Rente soll also mindestens 48 Prozent des durchschnittlichen Lohns betragen.
In dem vom Kabinett und damit auch von Kanzler Friedrich Merz (CDU) beschlossenen Rentengesetzentwurf ist vorgesehen, dass auch nach dem Jahr 2031 das Rentenniveau um rund einen Prozentpunkt höher als im geltenden Recht liegen soll.
Die Junge Gruppe der Unionsabgeordneten im Bundestag monierte, dass das nicht im Koalitionsvertrag vereinbart worden sei und 118 Milliarden Euro zusätzlich kosten würde. Sie drohte deswegen, dem Gesetz nicht zuzustimmen. Die Gruppe im Bundestag hat 18 Mitglieder. Sie ist ein Zusammenschluss der Abgeordneten von CDU und CSU, die zum Zeitpunkt der Bundestagswahl jünger als 35 Jahre alt waren.