Kretschmer will nach Waffenstillstand wieder Energie aus Russland beziehen

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer plädiert dafür, nach einem möglichen Ende der Kämpfe in der Ukraine wieder Energie aus Russland zu beziehen. »Unser Interesse muss sein, nach einem Waffenstillstand wieder in Energielieferungen aus Russland einzutreten«, sagte der CDU-Politiker der Funke Mediengruppe.

Europa brauche Energie zu günstigen Preisen, so Kretschmer. »Russland muss perspektivisch wieder Handelspartner sein – ohne dass wir in eine neue Abhängigkeit kommen.« Wirtschaftsbeziehungen erhöhten auch die Sicherheit Deutschlands.

»Aus dem eigenen ökonomischen Interesse betrachten«

Kretschmer hat sich wiederholt für eine Wiederaufnahme russischer Gaslieferungen nach dem Krieg ausgesprochen – und dafür Kritik auch aus den eigenen Reihen geerntet. Wegen des russischen Krieges gegen das Nachbarland Ukraine sind mehrere westliche Sanktionen gegen Moskau verhängt worden.

Im Oktober einigten sich die EU-Länder darauf, die verbliebenen Erdgasimporte aus Russland bis Ende 2027 auslaufen zu lassen. Bundeswirtschafts- und -energieministerin Katherina Reiche hatte vor den Beratungen in Luxemburg unterstrichen, dass Deutschland bereits kein russisches Öl oder Gas mehr beziehe.

Kretschmer sagte nun: »Wir müssen die Sanktionen gegen Russland auch aus dem eigenen ökonomischen Interesse betrachten.« Die Energiepolitik in Deutschland führe zu Deindustrialisierung.

Auf die Frage, ob er sich nicht von dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bedroht fühle, antwortete Kretschmer: »Russland hat ein anderes Land angegriffen. Daher müssen wir uns verteidigungsfähig aufstellen.« Das gelinge nur, wenn Deutschland wirtschaftlich stark sei.

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