Für Jan-Lennard Struff kommt es im Achtelfinale der US Open zum Duell mit Grand-Slam-Rekordgewinner Novak Djokovic. Der Serbe, der in New York seinen 25. Triumph bei einem Major-Turnier anstrebt, besiegte in der dritten Runde den früheren Top-Ten-Spieler Cameron Norrie aus Großbritannien nach 2:50 Stunden 6:4, 6:7 (4:7), 6:2, 6:3.
Djokovic hatte allerdings mit körperlichen Problemen zu kämpfen, er ließ sich nach einer verunglückten Aktion beim Stand von 5:3 im ersten Satz lange am Rücken behandeln, schüttelte dies aber im Matchverlauf ab. Der 38-Jährige, der zum 69. Mal bei einem Grand-Slam-Turnier in die Runde der besten 16 einzog (was sonst bislang nur dem Schweizer Roger Federer gelang), hat bislang siebenmal gegen Struff gespielt – und jedes Mal gewonnen, zuletzt 2021.
»Gut aufzuschlagen, erleichtert einem das Leben. Das war bislang meine beste Leistung im Turnier«, sagte Djokovic. Ihm gehe es körperlich »ganz gut«, sagte er und scherzte: »Ich bin jung und stark wie eh und je.«
Der 35-jährige Qualifikant Struff war am Freitag durch einen Dreisatzerfolg gegen den gesetzten Lokalmatador Frances Tiafoe erstmals ins Achtelfinale der US Open eingezogen. »Ich habe sehr gutes Tennis gespielt. Ich wusste, es wird sehr hart. Die Atmosphäre war unglaublich«, sagte Struff, der sich über 400.000 US-Dollar Preisgeld freuen darf und in der Weltrangliste von Platz 144 einen großen Sprung an die Top 100 machen wird: »Ich bin sehr glücklich über mein Level.«
Djokovic steht hingegen schon zum 16. Mal im Achtelfinale der US Open, viermal gewann er das Major im Big Apple bislang. Entsprechend groß sind bei Struff der Respekt und die Bewunderung für seinen nächsten Gegner: »Es ist einfach unglaublich, einfach fantastisch, wie gut er spielt. Er zeigt uns allen, dass man auch in seinem Alter sehr gutes Tennis spielen kann.«
Djokovic bestreitet nur noch ausgewählte Turniere und konzentriert sich auf die Grand Slams, seit dem verlorenen Wimbledon-Halbfinale gegen Jannik Sinner Mitte Juli hatte er bis zum Start der US Open kein Match mehr bestritten. Gegen Norrie (30) konnte sich der Weltranglisten-Siebte auf seinen Aufschlag und seine Konstanz verlassen. Lediglich im zweiten und zu Beginn des dritten Satzes, als Djokovic gleich ein Aufschlagspiel verlor, schien Norrie ein Momentum zu haben. Letztlich musste sich der Brite aber auch im siebten Duell mit dem »Djoker« geschlagen geben.
Novak Djokovic lässt sich beim Stand von 5:3 gegen Cameron Norrie am Rücken behandeln
Foto: Brian Hirschfeld / EPA