Das Team »Israel Premier Tech« mit Radprofi Pascal Ackermann wird künftig anders heißen. Es wurde entschieden, »das Team umzubenennen und neu zu branden«, wie das Management mitteilte . Man wolle sich damit »von seiner derzeitigen israelischen Identität lösen«, heißt es in der Mitteilung weiter.
Der Schritt erfolgte offenbar, da es aufgrund des israelischen Vorgehens im Gazastreifen in jüngster Zeit immer wieder Kontroversen gegen den Rennstall gegeben hat. Vor allem bei der Spanien-Rundfahrt hatten propalästinensische Proteste über den gesamten Zeitraum der Vuelta das Rennen gestört.
Team aus Sicherheitsgründen von Wettbewerb ausgeschlossen
Die finale Etappe Mitte September musste abgebrochen werden, nachdem Menschen in Madrid Absperrgitter auf die Straße befördert hatten und es zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen war.
Die Proteste richteten sich gegen das israelische Vorgehen im Gazastreifen und auch gegen die Teilnahme des Teams Israel Premier Tech an der Rundfahrt. Von dem am Samstag in Italien ausgetragenen Eintagesrennen Giro dell'Emilia war das Team von den Organisatoren ausgeschlossen worden – aus Sicherheitsgründen, wie die Sportzeitung »Gazzetta dello Sport« berichtete.
Israelisch-kanadischer Teambesitzer will sich zurückziehen
Das Radteam zog nun offenbar Konsequenzen aus diesen Vorfällen, um weitere mögliche Ausschlüsse zu verhindern. »Im Sport erfordert Fortschritt oft Opfer, und dieser Schritt ist unerlässlich, um die Zukunft des Teams zu sichern« hieß es in der Mitteilung des Teams, für das unter anderem Ackermann fährt. Die Umbenennung hatte der israelisch-kanadische Teambesitzer Sylvan Adams bereits Ende September angekündigt. Wie und unter welchem Namen es konkret weitergeht, wolle der Rennstall bald bekannt geben.
Mit Blick auf das kommende Jahr werde sich Adams zudem aus dem Tagesgeschäft zurückziehen. Der Millardär wolle sich auf seine Rolle als Regionalpräsident für Israel im Jüdischen Weltkongress konzentrieren.